Das digitale Fernsehen hat in deutschen Haushalten die Hauptrolle übernommen, egal ob über Kabel, Satellit oder Terrestrik – dies ist eine Erkenntnis des Jahrbuchs der Medienanstalten. Vor allem im Kabel scheint der Umstieg von analog auf digital in naher Zukunft wahrscheinlich.
Die Digitalisierung ist in Deutschland zwar nur schwer ins Rollen gekommen, setzt sich in vielen Bereichen jedoch immer mehr durch. So auch im Rundfunk und den Telemedien, wie das am Dienstag präsentierte Jahrbuch der Medienanstalten hervorhebt. Vor allem das digitale Fernsehen hat sich dabei in den deutschen Haushalten einen festen Platz erobert.
So macht laut den Studienergebnissen der digitale TV-Empfang bereits 90 Prozent der Fernsehwelt aus, in etwa 34,3 Millionen TV-Haushalten in der Bundesrepublik stehen ein oder mehrere Geräte für den Empfang von digitalem Fernsehen bereit. Hauptsächlich wird dafür der Satellit genutzt, der mit 51,8 Prozent vor dem Kabel (39,8 Prozent) liegt. IP-TV nutzen 6,3 Prozent der Zuschauer. Mit elf Prozent liegt DVB-T an dritter Stelle. Durch die Einführung von DVB-T2 HD könnte sich der Wert vielleicht auch steigern.
Gesteigert hat sich im vergangenen Jahr die Verbreitung von digitalem Kabelfernsehen. Seitdem Unitymedia begonnen hat, den analogen Kabelempfang nach und nach abzuschalten, hat sich die digitale Empfangsquote noch einmal um 6,4 Prozent auf 77,1 Prozent erhöht. Noch in diesem Jahr könnte die Grenze von 80 Prozent, die maßgeblich für den endgültigen Umstieg von analog zu digital ist, erreicht werden.
„Diese Zahlen bestärken die DLM in ihrem Ziel, die analoge TV-Verbreitung über Kabel im Sinne der Fernsehzuschauer und der Nutzer digitaler Medienangebote bis 2018 zu beenden“, erklärte Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, zur Veröffentlichung des Jahrbuchs. Die somit frei werdenden Netzkapazitäten würden künftig für HDTV und Internetangebote benötigt. [buhl]
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