Die Digitalisierung schreitet auch in Deutschland immer weiter voran, wie auch der neue Digitalreport der EU beweist. In Sachen Breitbandausbau haben die Deutschen jedoch noch Nachholbedarf, vor allem beim Glasfaserausbau hinkt man im Europavergleich hinterher.
Die „Digitale Agenda“, die die Bundesregierung 2014 präsentiert hat, trägt Früchte. Davon zeugt zumindest der aktuelle Digitalbericht der Europäischen Union (EU), der den „digitalen Fortschritt der Mitgliedstaaten“ abbildet und Deutschland dabei auf den neunten Platz unter 28 Nationen einsortiert. Dabei habe sich die Bundesrepublik in vier von fünf Bereichen verbessert, auch wenn es in einigen Bereichen noch weiter Nachholbedarf gibt – besonders beim Ausbau des Glasfasernetzes.
Ein Punkt, der Wasser auf den Mühlen der Breitband- und Glasfaser-Verbände wie Buglas und Breko sein dürfte, die ihre Kritik am Konzept für den Breitbandausbau der Deutschen Telekom weiter aufrechterhalten. Das Bonner Telekommunikationsunternehmen will mittels Vectoring das von der Bundesregierung vorgegebene Ziel, allen deutschen Haushalten Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s zu bieten, umsetzen.
Für die Telekom-Wettbewerber geht dieses Vorhaben aber auf Kosten des flächendeckenden Glasfaserausbaus, der für die Zukunft noch schnellere Bandbreiten verspricht. Laut dem Bericht der EU-Kommission liegt der Marktanteil von Glasfasernetzen jedoch nur bei 1,3 Prozent und damit deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 18,7 Prozent liegt. Deshalb fordert auch der Bericht verstärkte Investitionen in Glasfaser, um zukunftssicher zu sein.
Doch auch ohne Glasfasernetz hat Deutschland in Sachen Internetzugang Fortschritte erzielt. So seien über Festnetz, Mobilfunk oder Satellit die „Basis-Breitbanddiensten“ landesweit verfügbar, selbst im ländlichen Bereich seien 93 Prozent der Haushalte angeschlossen.
Ein großes Probleme stelle aber die Online-Kommunikation zwischen Bürgern und öffentlichen Stellen dar. Gerade einmal 19 Prozent der Deutschen würden aktiv Angebote von Ämtern und anderen Diensten nutzen, das bedeutet im europäischen Vergleich den letzten Platz. Um die deutschen Bürger verstärkt an diese Angebote heranzuführen, müssten diese besser bekannt und benutzerfreundlicher gestaltet werden, empfiehlt die Kommission. [buhl]
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