Der Kabelnetzbetreiber Cablevision zündet in den USA die nächste Stufe im Streit um die mobile Verbreitung von Fernsehinhalten. Über die am Samstag vorgestellte iPad-App sind insgesamt 300 TV-Kanäle empfangbar.
Bereits am Sonntagnachmittag hatte die Anwendung Platz 1 in den Entertainment-Charts von iTunes erobert. Sie erlaubt den Zugriff auf das nahezu das komplette digitale Programmangebot des fünftgrößten Kabelnetzbetreibers der USA, der rund 3,4 Millionen Haushalte mit Fernsehen versorgt. Der Zugriff ist allerdings ausschließlich über das heimische WLAN möglich, über 3G-Mobilfunknetze bleibt der Bildschirm schwarz. Bislang fallen für die Nutzung keine zusätzlichen Gebühren an.
Cablevision habe das Recht, seine Programminhalte auf Basis der bestehenden Vertriebsabkommen mit den Sendepartnern über seine Kabelsysteme auf das iPad zu übertragen, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Gegenüber der „New York Times“ (Sonntagsausgabe) sagte ein Vertreter von Discovery, man kommentiere keine Vertragsspezifika. Grundsätzlich sei man aber immer verhandlungsbereit, andere Verbreitungswege zu öffnen, solange eine monetäre Gegenleistung erfolge.
Zuvor war Cablevision-Konkurrent Time Warner Cable mit seinem auf 32 Kanäle limitierten iPad-Fernsehanwendung auf massiven Widerstand bei den Senderpartnern gestoßen. Diese hatten zusätzliche Zahlungen gefordert und dem Unternehmen die Verbreitung ihrer Inhalte auf den Tablet-PC explizit untersagt. Neben Discovery hatten auch die Medienkonzerne Viacom und News Corp die Abschaltung ihrer Programme durchgesetzt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
[ar]
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