Nachdem Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW damit begonnen haben, analoge Programme der ARD aus ihren Netzen zu werfen, rät der Bayerische Rundfunk (BR) den Kabelkunden mit Analoganschluss zum Umstieg auf Digitalempfang. Hintergrund für die Ausspeisungen ist höchstwahrscheinlich der Streit um die Einspeiseentgelte.
Im Zuge der aktuellen analogen Ausspeisungen verschiedener öffentlich-rechtlicher TV-Sender bei den Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW rät der Bayerische Rundfunk (BR) den Zuschauern zum Umstieg auf digitalen Kabelempfang. Wie der BR am Donnerstag mitteilte, bedauere man die Entscheidung der Netzbetreiber zur analogen Abschaltung von BR und BR alpha in einigen Regionen Deutschlands.
Die Rundfunkanstalt weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass alle öffentlich-rechtlichen Programme weiterhin digital und unverschlüsselt bei den Kabelnetzbetreibern zu empfangen sind. Zudem könnten Zuschauer diese ebenfalls über Satellit (Astra 19,2° Ost), Kabel Digital, IPTV-Betreiber (z.B. T-Home, Vodafone) und Internet (Zattoo) empfangen werden. In seiner Stellungnahme weißt der BR weiterhin darauf hin, dass Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW die Rundfunkanstalt nicht darüber informiert hätten, in welchen Regionen es konkret zu Ausspeisungen von BR und BR Alpha kommen werde.
Nach derzeitigem Kenntnisstand des Bayerischen Rundfunk soll es in folgenden Regionen zu Ausspeisungen kommen: In Schleswig-Holstein ist BR Fernsehen bereits seit letzter Woche nicht mehr analog zu empfangen, in Brandenburg wurde mit der Abschaltung von BR und BR Alpha in einigen Regionen begonnen. In Mecklenburg-Vorpommern wird BR alpha in einigen Regionen nicht mehr analog Eingespeist. In Rheinland-Pfalz soll BR Alpha am 3. beziehungsweise 10. September in Ludwigshafen und Mainz analog abgeschaltet werden. In Hessen wird der analoge BR am 2. September im Raum Kassel abgeschaltet.
Als Hintergrund für die Abschaltungen vermutet der BR nach eigenen Angaben den Streit um die Zahlung der Einspeise-Entgelte. Kabel Deutschland und Unitymedia Kabel BW fordern von ARD und ZDF weiterhin die Zahlung von Entgelten für die Kabelweitersendung ihrer Programme. Die ARD argumentiert hingegen, dass die Netzbetreiber bereits von ihren Endkunden Geld verlangen und mit den Einspeisegebühren von Seiten der Sender letztlich nur doppelt kassieren würden. [ps]
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