Stuttgart – Bezugnehmend auf eine Meldung in der FAZ wonach seitens der Kabel Deutschland keine weitreichende Aufrüstung der Kabelnetze geplant sei, hat sich die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) erneut an das Bundeskartellamt gewandt.
Das Bundeskartellamt prüft derzeit den Zusammenschluss zwischen der Kabel Deutschland und der Kabel Baden-Württemberg. Die LFK weist in dem Schreiben an das Bundeskartellamt darauf hin, dass schon jetzt in Baden-Württemberg durch den Ausbau und die Aufrüstung der Kabelnetze und das Angebot von Kabelinternet und Kabeltelefonie mehr Wettbewerb in diesen Bereichen entstanden ist.
Nach den Angaben der KabelBW seien bereits 630.000 Wohneinheiten modernisiert worden, weitere 120.000 Wohneinheiten sollen bis Jahresende folgen. Obwohl erst seit kurzem angeboten, gebe es bereits 15.000 Kunden für High-Speed Internet und 75 % dieser Kunden nutzten Kabeltelefonie.
Auch im Bereich Fernsehen konnten aufgrund der Digitalisierung der Netze bereits neue Angebote auch regionaler Veranstalter starten. Das Angebot reicht hier von neuartigen Themenkanälen, bis hin zum Vereinsfernsehen, von Musikkanälen bis zu Wissenschaftssendern. Durch die Überwindung des Kabelengpasses verbunden mit der Rückkanalfähigkeit der Netze entstehen so neue Chancen für mehr Wettbewerb und neuartige Angebote im Rundfunkbereich.
Ein ausgebautes und aufgerüstetes Kabelnetz ist somit eine Grundvoraussetzung für mehr Wettbewerb im Rundfunk, bei Mediendiensten und im Bereich Internet und Telefonie. Zugleich ist ein flächendeckender Ausbau der Kabelnetze – wie er von der Kabel Baden-Württemberg bislang geplant war, eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes, insbesondere auch für die ländlichen Regionen des Landes, in denen in gleicher Weise wie in den Ballungsräumen eine breitbandige Netzinfrastruktur ein eminent wichtiger Wettbewerbsfaktor für die dort tätigen Unternehmen ist. [lf]
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