Der Kabelverband Anga kritisiert die Pläne der Deutschen Telekom, die Broadcast-Live-Rechte an der Fußball-Bundesliga erwerben zu wollen. Eine Sublizenzierung durch die Telekom hält Anga-Geschäftsführer Peter Charissé für zweifelhaft, da es sich bei den Bonnern um den größten Konkurrenten der Kabelnetzbetreiber im Breitbandmarkt handelt.
„Für uns ist entscheidend, dass alle 18 Millionen Kabelkunden die Bundesliga-Live-Übertragung zu attraktiven und gleichwertigen Konditionen abonnieren können“, erklärte Charissé gegenüber unserem Partnerdienst DIGITAL INSIDER. Voraussetzung dafür sei ein plattformneutral gestaltetes Programm, das zur Einspeisung in die Kabelnetze zur Verfügung stehe.
„Ein Programm, das die Marke eines konkurrierenden Netzbetreibers trägt, wäre dagegen problematisch“, so Charissé weiter. Seinen Worten zufolge sollte nur ein solcher Bieter den Zuschlag für die Kabelrechte erhalten, der bereits im Vorfeld die „gleichwertige, plattformneutrale Versorgung“ aller Kabelkunden gewährleistet.
Im Rennen um die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga haben die Deutsche Telekom und der Pay-TV-Sender Sky ihre Angebote bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereicht. Am 2. April lief zur symbolischen Bundesliga-Anstoßzeit 15.30 Uhr die Frist zur Abgabe von Angeboten fürs Pay-TV ab.
Die Entscheidung über die Rechtevergabe für den Zeitraum 2013 bis 2017 soll aber erst am 17. April auf der Mitgliederversammlung des Ligaverbands fallen. Der Ausgang gilt als offen. Der bisherige Platzhirsch Sky bestätigte auf Nachfrage sein Angebot, hielt sich aber bedeckt.
„Wir geben das Angebot ab, und dann entscheidet die DFL. Was und wie wir bieten, dazu werden wir uns nicht äußern“, kommentierte Sky-Sprecher Dirk Grosse. Sky-Deutschland-Vorstandschef Brian Sullivan habe bereits deutlich gemacht, dass der Sender in den nächsten 20 Jahren Partner der Bundesliga sein wolle. Die Telekom hatte ebenfalls bestätigt, dass ein Angebot gemacht worden sei. Nähere Angaben zur Bewerbung und Umfang der Rechtepakete machte das Unternehmen nicht.
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[mh/ar]
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