Lediglich 38 Prozent der deutschen Kabel-TV-Haushalte haben den Umstieg auf Digital-TV vollzogen. Trotzdem feiert die Netzbetreiber-Lobby Anga unverdrossen die treibende Kraft der Branche beim digitalen Fernsehen ab.
In einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung verwies die Anga auf das „dynamische Wachstum beim digitalen TV-Empfang“ und die Position des Kabels als „reichweitenstärkste Infrastruktur“ für die TV-Verbreitung. Unter Bezug auf den aktuellen Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) hieß es, 7,3 Millionen Kabel-TV-Haushalte sähen bereits Fernsehen in digitaler Qualität. Dass die Quote von knapp 38 Prozent Welten hinter der Satellitenkonkurrenz (79,1 Prozent) hinterher hinkt, ließ Anga-Präsident Thomas Braun unkommentiert.
Stattdessen wertete der Funktionär den Zuwachs von 1,2 Millionen Digital-Haushalten im vergangenen Haushalten als Etappensieg und münzte die schleichende Digitalisierung kurzerhand in einen Vorteil um: „Die Kabelunternehmen der ANGA wollen ihren Kunden diese Wahlmöglichkeit auch zukünftig bewahren. Die Entscheidung, ob der analoge Empfang abgeschaltet wird, trifft im Kabel jeder Kunde für sich – per Kopfdruck auf der Fernbedienung.“
Laut Anga treiben die Kabelunternehmen die Digitalisierung mit attraktiven Angeboten „entschlossen voran“, verwies der Verband auf teilweise mehr als 300 digitale Programme, die Kunden bei einzelnen Anbietern empfangen könnten. Insbesondere digitale Videorekorder und HDTV bezeichnete Braun als Innovationen, die das Interesse am digitalen Fernsehen beim Kunden zusätzlich erhöhten. [ar]
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