Mit Blick auf die stetig wachsende Digitalnutzung hat die Diskussion über die Analogabschaltung im Kabel Fahrt aufgenommen. In einem Zwischenruf für DIGITALFERNSEHEN.de bekräftigt Thomas Braun, Präsident des Verbandes Deutscher Kabelnetzbetreiber e.V. (Anga), die Prognose für eine unternehmensgetriebene und reibungslose Abschaltung.
Das Ende des analogen Kabelfernsehens rückt näher. Im Juni letzten Jahres hatte unser Verband eine Abschaltung der analogen Verbreitung in den Kabelnetzen bis spätestens Ende 2018 prognostiziert. Seitdem mehren sich die Hinweise, dass diese Zielmarke nicht nur eingehalten wird, sondern der Prozess auch noch reibungsloser verläuft als ursprünglich angenommen: Die Digitalnutzungsquote in den Kabelnetzen ist weiter kräftig gestiegen und Unitymedia hat Anfang April angekündigt, die Abschaltung schon Mitte 2017 zu vollziehen. Verständlicherweise wird nun vermehrt die Frage gestellt, wie sich die anderen Kabelnetzbetreiber positionieren. In der brancheninternen Diskussion hat dabei von Beginn nicht das Ob, sondern der Zeitplan im Vordergrund gestanden. Oberste Leitlinie war stets eine möglichst verbraucherfreundliche Ausgestaltung.
Die erfolgreiche Kommunikation der Abschaltung durch Unitymedia wird dem Umstellungsprozess bundesweit zusätzlichen Schub verleihen. Die Bedenken derjenigen, die komplexe Abstimmungsprozesse aller Netzbetreiber, hoheitlich moderierte „Runde Tische“ oder sogar gesetzliche Vorgaben für erforderlich hielten, haben sich als unbegründet erwiesen. Die Abschaltung wird, das war von je her die Position unseres Verbandes, allein markt- bzw. unternehmensgetrieben erfolgreich sein.
Unitymedia hat es vorgemacht, das Tor ist auf. Die nächsten Schritte werden sich – wie könnte es anders sein – auf unserer Kongressmesse Anga Com vom 7. bis 9. Juni in Köln (www.angacom.de) abzeichnen: Direkt am ersten Kongresstag veranstalten wir in Zusammenarbeit mit dem Privatsenderverband VPRT und dem Medienforum NRW ein Panel zur „Kabelagenda 2018: Analogabschaltung und HD-Everywhere“. Wie schon der Titel erkennen lässt, analysieren wir hier über die analoge Abschaltung hinaus zugleich auch die künftige Reichweitenentwicklung der für die Sender und Netzbetreiber kommerziell immer wichtigeren HD-Free-TV-Angebote – also die langfristige Verbreitungssituation in den Kabelnetzen. Auf dem von uns moderierten Podium diskutieren Vertreter von Medienanstalten, ProSiebenSat.1, Tele Columbus, Viacom und Vodafone. Von der aktuellen Situation in Österreich – dort ist die Analogabschaltung bereits für das laufende Jahr geplant – berichtet LIWEST Kabelmedien aus Linz. [Ein Gastbeitrag von Thomas Braun, Präsident des Verbandes Deutscher Kabelnetzbetreiber e.V. (Anga)]
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