
Berlin/Bonn – Die Einführung des Datenübertragungsstandards Docsis 3.0 („Data Over Cable Service Interface Specification“) bringt Kabelnetzbetreiber in Deutschland Vorteile gegenüber DSL-Betreibern, ergab ein Workshop des Anga Competence Centers.
Mit Docsis 3.0 können Kabelnetzbetreiber schneller, kosteneffizienter und weiträumiger die Versorgung mit schnellem Breitband-Internet verwirklichen als DSL-Betreiber, berichtet der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (Anga)
Im Rahmen des Workshops, an dem laut Anga rund 120 Fachleute teilgenommen haben, präsentierten Vertreter von Alcatel-Lucent, Arris, Casa Systems, Cisco, Divitel, Kathrein, Motorola, Primacom und Wisi Communications die technischen und wirtschaftlichen Potenziale des neuen Standards. Dazu gehöre etwa die zukünftigen Integration von klassischem Rundfunk mit internet-basierten Diensten, berichtet der Verband.
Docsis 3.0 erlaubt es, die Kabelnetze großflächig für Download-Geschwindigkeiten von weit über 100 Megabit pro Sekunde vorzubereiten, selbst mehr als 300 Megabit pro Sekunde seien technisch darstellbar. „Damit ist das Kabel in der Fläche den DSL-Anbietern um Jahre voraus“, befindet der Anga Verband.
Im Gegensatz zum teuren und technisch aufwändigen Glasfaserausbau der DSL-Betreiber seien für die Docsis-3.0-Einführung im ersten Schritt weder nennenswerte Eingriffe in Gebäude noch Tiefbauarbeiten erforderlich. Docsis 3.0 passe sich nahtlos in die existierenden Kabelstrukturen ein.
„Dabei kommen den deutschen Kabelnetzbetreibern die bereits geleisteten massiven Investitionen in den Netzausbau ebenso zu Gute; diese sind weitgehend zu sogenannten HFC-Netzen ausgebaut – eine hybride Kombination aus hochleistungsfähiger Glasfaser mit robusten und kosteneffizienten Koaxialnetzen für die hausinterne Verkabelung“, berichtet der Verband. [ar]
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