Wie der Bundesverband Breitbandkommunikation in einer Studie feststellt, treiben alternative Netzbetreiber des Breitbandausbau voran.
Der Bundesverband Breitbandkommunikation Breko hat am Mittwoch erneut auf die hohe Investitionsbereitschaft der alternativen Netzbetreiber beim Ausbau schneller Internetleitungen verwiesen. Wie eine aktuelle Studie belege, werde der Ausbau von Glasfaser-Leitungen in Deutschland direkt zum Kunden vor allem durch Investitionen der Wettbewerber der Deutschen Telekom vorangetrieben, teilte der Verband mit. „Gemessen am Umsatz investieren die Breko-Mitglieder überproportional in den Ausbau“, kommentierte der Wirtschaftswissenschaftler und Marketing-Professor Jens Böcker die Studienergebnisse.
Aktuell würden fast 60 Prozent aller 3,9 Millionen verfügbaren Glasfaseranschlüsse von den im Breko vertretenen Unternehmen gestellt, sagte Norbert Westfal, Präsident des Verbandes. Insgesamt zeichneten die alternativen Netzbetreiber laut Mitteilung für rund 82 Prozent aller direkten Glasfaseranschlüsse (FTTB/FTTH) verantwortlich, die Deutsche Telekom komme auf einen Anteil von 18 Prozent.
Der Verband kritisierte dabei erneut die Entscheidung der Telekom, auf das sogenannte Vectoring zu setzen, den technischen Ausbau der Kupferleitungen. Dies habe 2016 für deutliche Unruhe unter den Wettbewerbern und Investitions-Zurückhaltung gesorgt, wie die Studie belege, sagte Böcker. Im vergangenen Jahr habe sich die Entwicklung jedoch wieder belebt. In den Ausbau schneller Leitungen wurden demnach 2017 von der Telekom 4,3 Milliarden Euro investiert, von den Wettbewerbern 4,2 Milliarden.
Der Breko geht davon aus, dass sich die Nachfrage nach schnellen Netzen – getrieben etwa durch Streaming-Dienste und das autonome Fahren – weiter beschleunigt. „Wir erwarten in den nächsten Jahren eine Explosion.“ Dabei sei es in den Jahren seit 2015 auch durch das Vectoring vielfach zum Doppelausbau gekommen. Kooperationen könnten diese Entwicklung verhindern und die flächendeckende Versorgung beschleunigen.
Für den Ausbau des schnellen Mobilfunkstandards 5G setzt sich der Breko für einen garantierten Zugang von Diensteanbietern zu Netzen (die sogenannte Diensteanbieterverpflichtung) und die Sicherung regionaler Frequenzen ein. „Nur dadurch entsteht mehr Wettbewerb und Vielfalt“, sagte Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. Zudem müsse die Politik mit einer Reform des DigiNetz-Gesetzes Doppelausbauten verhindern. Aktuell beschäftigt sich die Bundesnetzagentur mit der Ausarbeitung der Regeln für die Versteigerung der 5G-Frequenzen, die für das erste Quartal 2019 geplant ist. [dpa/tk]
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