Die Tele Columbus Gruppe ist fast so alt wie das Fernsehkabel selbst: Im Januar 1984 wurde in Ludwigshafen das erste Kabelpilotprojekt mit rund 2000 Haushalten ins Leben gerufen, die den Start des privaten Fernsehens live miterleben konnten.
In einer Zeit, da bundesweit gerade einmal 13.000 Fernkopierer alias Telefaxe ihren Dienst auf Thermopapier verrichteten, Handys noch Autotelefon hießen und rund 7 Kilogramm wogen, bedeutete dies den Beginn einer neuen Ära, wagte der Kabelnetzbetreiber in der aktuellen Ausgabe seines Kundenmagazins „kabelnet“ einen Rückblick in eigener Sache. Bereits Mitte der 1980er-Jahre startete noch unter der Ägide der Bundespost ein Netzausbauprojekt, das Anfang der 1990er Jahre bereits mehr als zehn Millionen Haushalten in Deutschland einen Kabelanschluss bescherte.
Bei der Hausverkabelung setzte die Politik auf die Privatwirtschaft, auf das mittelständische Elektrohandwerk und private Vermarktungsgesellschaften. Diese Firmen übernahmen die Installation der Kabelanschlüsse und die Abrechnung mit den einzelnen Wohnungsbesitzern und legten damit den Grundstein für eine Struktur, die bis heute in der Unterscheidung der Netzebene 3 für die Zuführung an die Gebäude und der Netzebene 4 für den Anschluss der einzelnen Wohnungen besteht.
Auf Seiten der Hauseigentümer und der Immobilienwirtschaft bedeutete die neue Verbreitungstechnologie zunächst hohen Informationsbedarf über die Technik wie auch über das Netzebenen-Modell. Für die Wohnungswirtschaft war der Abschied vom wartungsintensiven Antennenwald attraktiv, dabei musste jedoch ein Modell gefunden werden, das Vermieter und Verwalter nicht durch zusätzlichen Administrationsaufwand belastete: Das noch heute verbreitete System der Gestattungsverträge war die Konsequenz.
Das Kabel als Abhilfe gegen die „Verschüsselung“ der Fassaden und Balkone entwickelte sich als Argument erst einige Jahre später. Denn erst 1989 gelang es, die ersten Fernsehsatelliten betriebsfähig zu schalten: Nach jahrelangen Diskussionen und einem technischen Flop strahlte TV-Sat 2 die ersten Fernsehbilder aus dem Orbit aus, wenig später in Konkurrenz mit dem ersten Astra-Satelliten, resümierte Tele Columbus weiter.
Mit den beiden Übertragungswegen Kabel und Satellit war die technische Basis für neue Fernsehinhalte gelegt – die ersten Jahre der 1990er wurden zur Gründungsphase der privaten Programm- und Senderentwicklung. Zur gleichen Zeit deutete sich auch bereits eine Medienzukunft jenseits bewegter Bilder an: Die ersten Datendienste über das Telefonnetz waren erhältlich und der Computer kam als Massenware in die Haushalte. 1995 startete das Internet und per ISDN waren zumindest 64.000 Bit/s verfügbar.
Mit der Ausgliederung des Kabelgeschäfts aus der Deutschen Telekom war 1999 schließlich auch der Weg frei, das Potenzial des Breitbandkabels auszuschöpfen. Als einer der ersten Anbieter in Deutschland ermöglichte im Jahr 2000 eine Tele-Columbus-Tochter Telefongespräche über den Kabelanschluss, so das Unternehmen stolz. Die Infrastruktur wurde im Folgenden zur Übertragung von Internet- und Telefoniediensten flächendeckend rückkanalfähig ausgebaut.
Heute hat das Breitbandkabel laut Einschätzung von Tele Columbus eine klare Innovationsführerschaft übernommen: Als einziger Übertragungsweg für die Versorgung mit analogem, digitalem und hochauflösendem Fernsehen, Telefonflatrates, schnellen Internetverbindungen und weiteren attraktiven Zusatzdiensten. Bei Tele Columbus begleitet seit der ersten Stunde Geschäftsführer Dietmar Schickel die technische Entwicklung. Bereits im Oktober wurde er anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums in Berlin von Freunden und Partnern gefeiert. [ar]
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