Wohl kein anderes Ereignis hat die deutsche Medienlandschaft so langfristig und nachhaltig verändert wie der Start des Kabelfernsehens am 1. Januar 1984.
An diesem Tag durfte die bis heute quicklebendige, duale Rundfunkordnung erstmals in der Praxis zeigen, was sie konnte – öffentlich-rechtliches und privates Fernsehen mussten fortan miteinander konkurrieren. Was sich jedoch seinerzeit hinter den Kulissen des zukunftsweisenden, medienpolitischen „Urknalls“ abspielte, ist zugleich ein fesselndes Lehrstück über Kompetenzgerangel und Machtpoker in Sachen Medienpolitik.
Für Otto Normalverbraucher begann die mediale Zukunft in den frühen 80ern erst einmal mit Verdruss: Aufgerissene Straßen, Dreck und Lärm zeugten davon, dass die Zukunft offenbar von unten kam. Die Verteilung von Rundfunkprogrammen (Fernsehen und Hörfunk) über Breitbandverteilnetze machte ihre ersten zaghaften Eroberungsversuche in die bundesdeutschen Wohnzimmer hinein. Bis es jedoch soweit war, dass vor 20 Jahren in Ludwigshafen/Vorderpfalz das erste von vier Kabelpilotprojekten starten konnte, war unglaublich viel Wasser den Rhein herabgeflossen.
DIGITAL FERNSEHEN beleuchtet in einer neuen Serie die Geschichte des Fernsehkabels in Deutschland. Der erste Teil beginnt im Jahre 1938, als „Fernsehdrahtfunk“ zwischen Berlin und Hamburg getestet werden sollte bis zum ersten Pilotprojekt in Ludwigsburg 1984.
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift DIGITAL FERNSEHEN ist ab sofort am Kiosk und im Abo (auch rückwirkend) erhältlich. [fp]
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