Rundfunk und IP in einer Senderliste: Spanien startet DVB-I-Pilotprojekt

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DVB-I Pilot Lifestyle
DVB-I ist weiter auf dem Vormarsch. Bildquelle: bmt © Andrey Popov

Auch in Spanien gibt es bald ein Pilotprojekt im hybriden Modus DVB-I, der Internetfernsehen und klassischen Rundfunk zusammenbringen soll.

Der spanische öffentlich-rechtliche Sender RTVE und der Verband regionaler öffentlich-rechtlicher Mediendienste FORTA starten ein Pilotprojekt im hybriden Modus DVB-I. Darüber berichtet der Branchendienst „Broadband TV News“. Der Versuch folge auf ähnliche Initiativen in Deutschland, Italien und Irland.

IP und Rundfunk in einheitlicher Senderliste

Der DVB-I-Standard ist der internetbasierte Standard innerhalb der DVB-Familie. Über DVB-I sollen Zuschauer künftig alle für sie interessanten TV-Inhalte finden. Das ganze unabhängig von welcher Quelle der Nutzer Fernsehen möchte – also Kabel (DVB-C), SAT (DVB-S/S2), Terrestrik (DVB-T2) oder IPTV/Streaming. Aber auch unabhängig vom genutzten Internetzugang (DSL, Glasfaser Kabel, 5G).

Unabhängig davon, ob Fernsehinhalte über IP-Netzwerke oder Rundfunknetze bereitgestellt werden, sollen alle Dienste dem Fernsehzuschauer in der Regel in einer Senderliste und einem EPG präsentiert werden. Ein ähnliches Verfahren verwendet bereits freenet TV in Deutschland: Hier werden terrestrisch und via Internet (freenet TV Connect) ausgestrahlte Programme in einer Senderliste angeboten. Der Zuschauer bemerkt hierbei nicht, wie er das Programm empfängt.

„Ziel dieses Pilotprojekts ist die Durchführung einer Reihe technischer Tests des DVB-I-Standards, um dessen Eignung als strategisches Instrument zur Stärkung und Verbesserung der Positionierung der spanischen öffentlich-rechtlichen und lizenzierten audiovisuellen Mediendienstleister zu bewerten“, erklärt Jordi Mata, Leiter Forschung bei 3Cat, der öffentlich-rechtlichen Medienorganisation in Katalonien und Koordinator der neu gegründeten spanischen DVB-I-Arbeitsgruppe.

Hohe Relevanz von DVB-T in Spanien

Das Pilotprogramm berücksichtige die Besonderheiten der spanischen Rundfunklandschaft, in der das digital-terrestrische Fernsehen DVB-T nach wie vor die mit Abstand dominierende Plattform für lineares Fernsehen ist. Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor sei das Fehlen einer einheitlichen Kanalnumerierung. Dies verhindere deren Nutzung derzeit und beeinträchtige die Navigation durch die TV-Programme.

Es wird erwartet, dass das Pilotprojekt nach dem Start ein Jahr lang läuft.

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Bildquelle:

  • df-dvb-i-pilot: bmt
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