Im Juli entfällt das sogenannte Nebenkostenprivileg. Inzwischen wollen immer mehr betroffene Mieter ihren TV-Empfangsweg wechseln, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Insgesamt 54 Prozent und damit über die Hälfte der Mieterinnen und Mieter wollen den TV-Empfangsweg mit dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs wechseln. Das geht aus einer aktuellem Mitteilung des IPTV-Anbieters Zattoo hervor. Das Unternehmen stützt sich dabei auf eine Online-Umfrage von YouGov, an der 1081 Personen in Deutschland teilgenommen haben sollen. Die Zahl derer, die den Empfangsweg wechseln wollen, soll damit um 17 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sein, wobei sich Zattoo hier auf eine andere Online-Umfrage von Kantar bezieht. Der IPTV-Anbieter hatte deren Zahlen bereits im vergangenen Jahr geteilt, wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete.
Damals waren 37 Prozent der Befragten bereit, den Kabelanschluss zu kündigen, sofern dieser nicht mehr im Mietvertrag enthalten ist. Dem gegenüber sollen aktuell 20 Prozent der Befragten (wie auch in den Vorjahren) weiterhin beim Kabel-Empfang bleiben wollen, wie Zattoo ausführt. Fünf Prozent sollen angegeben haben, bereits gewechselt zu haben.
Über die Hälfte bevorzugt Internet-Fernsehen
Die Umfrage hat sich darüber hinaus nach den favorisierten Alternativen zum Kabelfernsehen erkundigt. So sollen 55 Prozent angegeben haben, bei einem Wechsel den Empfang über das Internet zu bevorzugen, wie Zattoo mitteilt. Dieser Wert setzt sich laut der aktuellen Mitteilung aus 29 Prozent zusammen, die sich für TV-Streaming/OTT entscheiden, und 26 Prozent, die IPTV nutzen würden. Derweil steigt die Zahl derer, die noch unsicher sind, wie sie künftig fernsehen wollen, wie man den Umfrageergebnissen entnehmen kann.
Nebenkostenprivileg entfällt: Stichtag am 1. Juli
Insgesamt gibt Zattoo eine gewachsene Aufklärung über das Nebenkostenprivileg und dessen Wegfall an. So sollen inzwischen 54 Prozent der Befragten Kenntnis von der Neuregelung haben. Bei der letzten Erhebung soll diese Zahl lediglich 18 Prozent betragen haben, erklärt der Anbieter. Insbesondere bei den direkt betroffenen Mieterinnen und Mietern, die den Kabelanschluss über ihre Mietnebenkosten bezahlen und für den TV-Empfang nutzen, sei ein deutlicher Kenntniszuwachs (von 40 auf 85 Prozent) zu verzeichnen, so Zattoo.
Der Stichtag für den Wegfall des Nebenkostenprivilegs ist der 1. Juli 2024. Dann endet die Übergangsfrist für die neue Regelung. Wer ab diesem Datum den Kabelanschluss nutzen will, muss selbst einen Vertrag abschließen und kann den Empfangsweg frei wählen. Die Gebühren dafür werden dann nicht mehr über den Mietvertrag und die Nebenkosten abgerechnet. Bislang mussten Mieter mitunter auch dann die umgelegten Kabelgebühren in der Betriebskostenabrechnung zahlen, wenn sie den Anschluss vielleicht gar nicht nutzen, sondern bereits auf alternative Empfangsmöglichkeiten zurückgreifen. Dieses Prozedere gehört nun bald der Vergangenheit an.