Wenge: „Keiner der Zuschauer wollte Pay-TV über DVB-T“

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Was passiert, wenn Pay-TV von RTL und ProSiebenSat.1 über DVB-T2 von den Kunden gar nicht angenommen werden sollte? Viele Marktkenner halten ein Scheitern von Bezahlfernsehen über den Antennenempfang für möglich, wenn Kundeninteresse ausbleiben sollte.

Dr. Hans-Ulrich Wenge, ehemals Vorsitzender der Geschäftsführung von Kabel Deutschland – dem Unternehmen, das seinerzeit wie DVB-T2-Betreiber Media Broadcast noch zur Deutschen Telekom gehören durfte – macht sich Sorgen um die Zukunft der Betreiberorganisation beim Scheitern vom Pay-TV über DVB-T2.

In seiner neuen Kolumne in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER spricht der Infrastrukturexperte das aus, was langjährige Branchenkenner bereits auf der diesjährigen Messe- und Kongressveranstaltung Anga Com in Köln hinter vorgehaltener Hand prognostizierten.
 
„Die Media Broadcast gilt unter Insidern als faktisch pleite, wenn DVB-T2 bei den Privatsendern nicht funktionieren sollte und zumindest bei den privaten Ketten wieder eingestellt werden müsste“, so Wenge in seiner Kolumne.
 
Dass dieses Szenario tatsächlich passieren könnte, beweise der kläglich gescheiterte Versuch von RTL in Halle, Leipzig sowie Stuttgart Bezahlfernsehprogramme der Kölner Senderkette über die seinerzeitige Viseo-Plus-Plattform zu etablieren. „Keiner der Zuschauer wollte Pay-TV über DVB-T“, resümiert Wenge. Daraufhin musste die von Eutelsat für RTL betriebene Plattform wieder eingestellt werden. Viseo Plus gibt es heute nicht mehr.
 
Weitere Gedanken von Hans-Ulrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, der benötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich in seiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter heftkaufen.de und per App für
iOS und Android gibt. [th]

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74 Kommentare im Forum
  1. AW: Wenge: "Keiner der Zuschauer wollte Pay-TV über DVB-T" Dann freuen sich die Kabelnetzbetreiber, ein Konkurrent weniger und ARD/ZDF haben freie Frequenzkapazitäten. Es wird eh, sehr sehr lange dauern bis sich die Technik in den Haushalten verbreiten wird, siehe HD+ oder DABplus. Da DVB-T2 relativ unkompliziert mit wenig Grundkosten und Aufwand in den Ballungsräumen empfangen werden kann, sollte das schon etwas werden... hier ist nur viel Geduld gefragt ;-) Beim ter. Antennenfernsehen ist kein Kabelanschluß + Gebühr, keine Satanlage oder schnelle DSL-Leitung nötig, dass haben viele vergessen :-)
  2. AW: Wenge: "Keiner der Zuschauer wollte Pay-TV über DVB-T" Ist das so? Nachdem die Privatsender in Deutschland ja (leider) immer noch behaupten, dass die verschlüsselte HD-Abstrahlung kein PayTV darstellt, sondern lediglich FreeTV mit einer Service-Pauschale für den Zugang zu einer technischen Plattform (in dem Fall die HD-Plattform über die verschiendenen Empfangswege), muss man sich im Gegensatz zu "Viseo plus", das ja auch echte PayTV-Programme beinhaltete, keine Sorgen machen, dass die Akzeptanz der Zuschauer gegen Null gehen wird. Komischerweise spricht SES ASTRA in seinen an ausländische Medienunternehmen gerichteten Aussendungen aber immer noch von "Low-Cost"-PayTV-Plattformen. Da könnte man sich dann doch Sorgen machen... Nachtrag: Warum wird "Low-Cost" (egal, wie man das nun schreibt, ob mit oder ohne Leerzeichen, mit oder ohne Bindestrich, usw.) hier im Forum zensiert und kann nur mit Trick dargestellt werden?
  3. AW: Wenge: "Keiner der Zuschauer wollte Pay-TV über DVB-T" Naja das ist doch längst nachgewiesen das es unwahr ist. Denn im Kabel bekommt man die Sender auch nur als echtes Pay-TV und da ist es eben keine Service pauschale. (es wird ja exakt der gleiche Anbieter genutzt der die anderen HD Sender auch FTA überträgt.
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