In wenigen Wochen steht in den ersten deutschen Ballungszentren der Umstieg auf DVB-T2 HD bevor. DIGITAL FERNSEHEN hat mit Michael Gundall, Technik-Experte für Telekommunikation und Medien bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz über die Verunsicherung der Verbraucher und die Marktsituation gesprochen.
Herr Gundall, die Verbraucher wurden über Presse, Online-Dienste, Social Media, Laufbänder usw. zum neuen Standard DVB-T2 HD informiert. Dennoch gibt es noch Kaufzurückhaltung. Woran liegt das?
Michael Gundall: Dies hat unserer Ansicht nach zwei Gründe. Zum einen ist die Zielgruppe der DVB-T-Zuschauer eher weniger technikaffin und daher per se schwieriger zu einem Kauf zu bewegen. Zum anderen sind die Verbraucher eventuell auch verunsichert und eher zurückhaltend, da andere Anbieter aus dem Bereichen Kabelfernsehen, IPTV und Streamingdienste versuchen mit der DVB-T-Abschaltung Neukunden zu akquirieren. Hinzu kommt noch die natürliche Trägheit. Manch einer sagt sich vermutlich, warum jetzt schon investieren, wenn die Umstellung erst in ein paar Monaten ist.
Michael Gundall: Dies hat unserer Ansicht nach zwei Gründe. Zum einen ist die Zielgruppe der DVB-T-Zuschauer eher weniger technikaffin und daher per se schwieriger zu einem Kauf zu bewegen. Zum anderen sind die Verbraucher eventuell auch verunsichert und eher zurückhaltend, da andere Anbieter aus dem Bereichen Kabelfernsehen, IPTV und Streamingdienste versuchen mit der DVB-T-Abschaltung Neukunden zu akquirieren. Hinzu kommt noch die natürliche Trägheit. Manch einer sagt sich vermutlich, warum jetzt schon investieren, wenn die Umstellung erst in ein paar Monaten ist.
Sie gelten als Experte auf diesem Gebiet und sprechen auch mit Handelsvertretern. Ist der Handel in Großfläche und Einzelhandel Ihres Erachtens gut genug mit neuen DVB-T2-Geräten bevorratet für eine DVB-T-Abschaltung Ende März 2017?
Gundall: Das „Schreckgespenst“ des Handels, einen kompletten Ausverkauf von Receivern, sehe ich eher nicht kommen. Allerdings könnte es bei einigen Receivermodellen wegen aktueller Receivertests durchaus zu Lieferengpässen kommen. Gerade die Testsieger bzw. Geräte mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis sind dann im Handel erfahrungsgemäß sehr gefragt.
Gundall: Das „Schreckgespenst“ des Handels, einen kompletten Ausverkauf von Receivern, sehe ich eher nicht kommen. Allerdings könnte es bei einigen Receivermodellen wegen aktueller Receivertests durchaus zu Lieferengpässen kommen. Gerade die Testsieger bzw. Geräte mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis sind dann im Handel erfahrungsgemäß sehr gefragt.
Aus der Sicht der Verbraucherschützer, um den Bildschirm Ende März nicht dunkel werden zu lassen: Was muss der Handel jetzt tun? Was kann der Verbraucher machen?
Gundall: Der Handel sollte zunächst grundsätzlich mehr auf Beratung setzen. Verbraucher haben individuelle Wünsche, auf die der Handel noch stärker eingehen sollte, damit Verbraucher eine für sie geeignete Lösung bekommen. Wir haben schon erlebt, dass Verkäufer statt eines Receivers direkt einen neuen Fernseher verkaufen wollten. Auch die Möglichkeit, dass es auch DVB-T2-Receiver mit Scartanschluss gibt, um einen alten Röhrenfernseher nachzurüsten, sollte zumindest nicht verschwiegen werden – (auch wenn dies mit einem Qualitätsverlust einhergeht. Gerade für einkommensschwächere Verbraucher oder Verbraucher mit geringer Rente ist ein Gerätekauf eine erhebliche Investition, bei der ein Fehlkauf schwer wiegt.
Generell raten wir Verbrauchern, sich vor dem Kauf umfassend und unabhängig zu informieren, beispielsweise auf unseren Internetseiten. Zudem sollten Verbraucher Angebote aus mehreren Geschäften miteinander vergleichen.
[red]
Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.
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