Telekom verkündet Frist für 2G-Abschaltung

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Abschaltung 2G-Mobilfunknetz
©Getty Images/iStockphoto

Der Mobilfunkstandard GSM (2G) ist technisch hoffnungslos veraltet, doch mit der Abschaltung tun sich die Provider schwer. Betroffen sind nämlich nicht nur Verbraucher mit Uralt-Handys.

Die Deutsche Telekom will bis zum Sommer 2028 das veraltete Mobilfunknetz GSM (2G) einstellen. Voraussichtlich werde man zum 30. Juni 2028 den 2G-Mobilfunk komplett abschalten, teilte das Unternehmen in Bonn mit. Mobilfunk-Telefonate bei der Deutschen Telekom sind dann nur noch in den Netzen 4G (LTE) und 5G möglich.

Vodafone lässt sich beim GSM-Aus mehr Zeit und plant, die verfügbaren Netzkapazitäten für 2G voraussichtlich bis Ende 2030 in Deutschland schrittweise abzuschalten. Telefónica O2, der dritte GSM-Netzbetreiber in Deutschland, möchte 2G dagegen vorerst weiterbetreiben und nennt bislang kein Abschaltedatum.

Wer und was ist von der 2G-Abschaltung betroffen?

Betroffen von der technischen Umstellung sind vor allem Besitzerinnen und Besitzer von alten 2G-Handys. Sie können mit diesen Geräten ab dem Sommer 2028 nicht mehr im Netz der Telekom telefonieren und müssen entweder auf ein Smartphone oder ein LTE-taugliches Einfach-Handy umsteigen.

Mobilfunknetz © John Smith - Fotolia.comNachrichten
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Die Abschaltung des GSM-Netzes betrifft aber auch Dienste im Internet der Dinge. Dazu gehören etwa einige vernetzte Stromzähler oder Alarmanlagen, die noch über GSM online sind. Damit diese Anlagen auch nach der Abschaltung von 2G weiterhin wie gewünscht
funktionieren, sollten die Anbieter und Nutzer jetzt aktiv werden und den Austausch der noch verbliebenen alten Funkmodule vorbereiten, empfiehlt die Deutsche Telekom. Insbesondere bei Geräten oder Anlagen mit langfristigen Service-Zyklen könne durch rechtzeitige Planung der Austausch vergleichsweise kostengünstig erfolgen.

GSM – in Europa entwickelt

Der in Europa entwickelte Standard GSM (Global System for Mobile Communications) definierte erstmals digitale Mobilfunknetze und löste in Deutschland Anfang der 1990er Jahre die bis dahin entwickelten analogen Mobilfunknetze A, B und C ab. Die Technik wird auch als 2G – die zweite Generation der Mobilfunktechnologie – bezeichnet. Die analogen Technologien gelten zusammengefasst als erste Generation (1G). Nachfolger von GSM (2G) war in Europa UMTS (3G).

Funkmast; © TRFilm - stock.adobe.com
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Vor über zehn Jahren wurden in Deutschland 4G-Netze (LTE) in Betrieb genommen. Die vierte Mobilfunk-Generation ermöglicht nicht nur schnellere Datenübertragungen, sondern bietet mit VoLTE (Voice over LTE) auch eine bessere Sprachqualität als GSM. Seit 2019 ist mit 5G die fünfte Generation des Mobilfunks verfügbar.

In vielen Ländern – etwa in Skandinavien oder der Schweiz – wurden bereits 2G-Netzwerke stillgelegt. In Deutschland ist die Telekom der erste Netzbetreiber, der ein Abschaltdatum für 2G verkündet.

Mehr Frequenzspektrum für 4G und 5G

5G Ausbau, Telekom
©Deutsche Telekom

Mobilfunk-Provider haben ein handfestes Interesse daran, GSM abzuschalten, weil der veraltete Standard wertvolle Frequenzbereiche im Mobilfunkspektrum blockiert, die für 4G oder 5G genutzt werden könnten. „Mit dem frei werdenden 2G-Frequenzspektrum können wir unser Netz weiter verbessern“, sagt Abdu Mudesir, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland. „Wir wollen schnelle Datenübertragung für alle – und wir wollen sie überall.“ Deshalb nutze die Deutsche Telekom die Frequenzen in ihrem Netz zukünftig für 4G und 5G, um besonders in ländlichen Bereichen das mobile Surfen noch besser zu machen.

Text: dpa / Redaktion: Felix Ritter

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7 Kommentare im Forum
  1. 2G ist "Basisstandard", nicht nur für einfache Handys, sondern auch in manchen Regionen (Bergtäler...) exklusiv verfügbar, sodass man dann auch mit 3/4/5G-Geräten dort darauf zurückfällt. Aktuell sind auch noch viele Geräte in Einsatz, die nicht VOLTE (Voice over LTE) unterstützen, nur die Daten auf 4G übermitteln, aber im 2G-Netz telefonieren. Das macht meine Frau auch bewusst, da sie beim VOLTE-Telefonieren Aussetzer mit ihrem neuen 5G-Telefon hat (Bug).
  2. Das ist ein Problem für Autos mit eCall die noch nicht das auf LTE basierende NGeCall verwenden das es seit 2019 gibt. Ab März 2018 war eCall (GSM) vorgeschrieben. Autohersteller sind immer sehr langsam bei neuer Technik so das auch Neufahrzeuge aus 2024 dann ab 2030 (wenn auch Vodafone & Telefonica abschalten) eCall funktionslos wird und damit der TÜV das Fahrzeug stilllegen könnte.
  3. Wobei eCall nur für 2018 neu typgeprüfte Fahrzeuge vorgeschrieben ist. Das heißt, dass ein Modell, dass keine neue Typprüfung absolviert hat auch heute noch neu ohne eCall verkauft werden kann. Die Hersteller sparen sich bei einem nur überarbeiteten "neuen" Modell die Typprüfung und beziehen sich einfach auf die noch geltende vorherige. Damit sind zum Teil die verbauten eCall-Systeme quasi "freiwillig" und können jederzeit abgeschaltet werden. Das geschieht in der Praxis auch. Mein Auto hatte ein Notrufsystem schon 2016. Funktioniert seit 2020 aber nicht mehr.
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