Die Digitalisierung der deutschen Wohnzimmer zeigt sich deutlich an den Verkaufszahlen von Set-Top-Boxen. Rund sechs Millionen Geräte werden bis Ende 2010 wohl verkauft sein. Die Branche profitiert von Trends wie HD, der Verschmelzung zwischen Internet und Fernsehen sowie der Digitalisierung des TV-Empfangs.
Die Abschaltung der analogen Fernsehsignale ist einer der Gründe für das Wachstum beim Absatz von Set-Top-Boxen. Wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) am Freitag mitteilte, können fast alle Röhrenfernseher und viele Flachbildfernseher keine digitalen Signale empfangen. Häufig wird dann eine Set-Top-Box benötigt. Die Umstellung auf ein digitales Fernsehsignal begünstigt also den Markt.
Dessen Volumen stieg in vier Jahren von 390 Millionen Euro auf 710 Millionen. Auch für das Jahr 2011 prognostiziert das European Information Technology Observatory (EITO), nach Angaben von Bitkom, ein Wachstum von sieben Prozent auf 760 Millionen Euro. Die Zahl der verkauften Geräte, sowie der durchschnittliche Verkaufspreis stiegen ebenfalls kontinuierlich. Kostete eine Set-Top-Box 2007 noch durchschnittlich 90 Euro, waren es im Jahre 2010 durchschnittlich 117 Euro bei 6,07 Millionen verkauften Geräten.
Neben der Digitalisierung des Fernsehempfangs, nennt Bitkom, als maßgebliche Faktoren des Wachstums der Set-To-Boxen die Einführung von HDTV, die Kombination aus Set-Top-Boxen und Festplattenrekorder, die Verschmelzung von Internet und Fernsehen sowie die Entwicklung des elektronischen Programmführers (EPG). Mit den Set-Top-Boxen, in die der EPG integriert ist, können alle Fernseher internettauglich gemacht werden. Die Integration von Internet und TV sei einer der wichtigsten Trends der Unterhaltungselektronik, erklärte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.
Dabei füllen die Set-Top-Boxen außerdem die Lücke zwischen HD-ready und Full-HD. Viele ältere HD-ready-Flachbildschirme können zwar HD darstellen, haben aber keinen HDTV-Empfänger. Hier kommen die Set-Top-Boxen als Ausweichgerätins Spiel, genauso wie beim zeitversetzten Fernsehen. Kombi-Geräte aus Festplattenrekordern und digitalen Set-Top-Boxen seien derzeit sehr beliebt und würden den Videorekorder ersetzen, so die Zahlen von Bitkom. Scheer begründete den Trend: „Mit den neuen Set-Top-Boxen können Zuschauer gleichzeitig eine Sendung sehen und parallel sogar mehrere andere Programme aufzeichnen.“[js]
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