Am 29. März ist Schluss mit DVB-T in den meisten deutschen Regionen, in denen sich das digitale Antennenfernsehen ohne hochauflösendes HDTV über das letzte Jahrzehnt hinweg immer noch großer Beliebtheit bei den Zuschauern erfreute.
Der Kolumnist der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER, Dr. Hans-Ullrich Wenge, ist überzeugt davon, dass sich der Nachfolgestandard DVB-T2 HD seinen Platz erkämpfen wird und begründet das mit der Trägheit der Zuschauer: „Wer bis dato DVB-T geguckt hat, wird bei seinem Händler einen neuen Receiver nachfragen und wird mit DVB-T2 HD beglückt werden“, so der ehemalige CEO der Kabel Deutschland. Die Frage sei jedoch, ob dieser Zuschauer je ein Abo für die HD-Programme der Privatsender abschließen werde. „Diese brauchte er bisher nicht, warum sollte er sie denn jetzt brauchen?“, wirft Wenge die Frage nach dem Mehrwert von DVB-T2 HD auf.
Umstieg zu einem neuen System oder einer anderen Infrastruktur bedeute laut Wenge also nicht zwingend, dass erdachte HD-Geschäftsmodelle beim Zuschauer funktionieren würden. „Und wenn bis 2022 weiter irgendwo in SD gesendet wird, und das hat das Bundeskartellamt ja garantiert, wird es für die HDTV-Vermarktung künftig schwerer denn je“, so Wenge abschließend.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, derbenötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich inseiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter Heftkaufen.de und per App für Android und iOS gibt. [th]
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