ZDF-Intendant Markus Schächter hat die Annahme des ersten mehrjährigen Frequenzrahmenprogramms der EU begrüßt. Es regelt in den kommenden Jahren die Nutzungsbedingungen für die UHF-Frequenzen. Dabei hält sich die befürchtete Vereinnahmung von Bandbreite durch die Mobilfunkbranche in Grenzen, was Schächter als gute Nachricht für DVB-T wertet.
„Das ist eine wichtige und gute Entscheidung auch für die Zuschauer in Deutschland, die damit weiter frei entscheiden können, wie sie ihre TV-Programme empfangen möchten“, sagte Markus Schächter laut einer ZDF-Mitteilung vom Mittwochabend. Der digitale terrestrische Rundfunk (DVB-T) spiele dabei als Alternative zu Kabel, Satellit und IPTV weiterhin eine wichtige Rolle. Er allein biete einen diskriminierungsfreien Zugang ohne zusätzliche Kosten. Schächter appellierte an Brüssel, auch bei der zukünftigen Frequenzpolitik kulturelle, wirtschaftliche und soziale Interessen in Einklang zu bringen.
Anbieter von mobilen Internetdiensten benötigen für ihre Angebote zunehmend Frequenzen. Daher sollen bis 2015 mindestens 1200 Megahertz für den Mobilfunk zur Verfügung stehen. Diese Ausweitung erfolgt aber zunächst nicht zu Lasten des Rundfunks. „Vielmehr schafft das Rahmenprogramm der EU einen Ausgleich zwischen dem steigenden Frequenzbedarf mobiler Internetanbieter und Anbietern von terrestrischem Rundfunk“, erklärte der scheidende ZDF-Intendant.
Gleichzeitig knüpfte die EU die Nutzung der UHF-Frequenzen durch TV-Veranstalter an Bedingungen. So müssten Rundfunkveranstalter den Nachweis für einen zusätzlichen Bedarf und die effektive Nutzung der Frequenzen erbringen.
Das Thema wurde bereits auf der Weltfunkkonferenz diskutiert, die vom 23. Januar bis 17. Februar in Genf stattfand. Das Institut für Rundfunktechnik (IRT) wies in einer aktuelle Pressemitteilung darauf hin, dass auch die arabischen und afrikanischen Staaten 25 Prozent der Fernsehfrequenzen, das sogenannte 700 MHz-Band, für den Mobilfunk freigeben sollen.
„Der Rundfunk sieht diese Entwicklung mit großer Besorgnis. Ausreichendes Funkspektrum ist eine der Grundvoraussetzungen für den Digitalen Terrestrischen Rundfunk“, so der IRT. Zur zeitgleichen Verbreitung von Informationen seien großflächige Rundfunknetze wirtschaftlicher als zellulare Mobilfunknetze. [su]
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