Halle/Saale – Die Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt hat grünes Licht für ein Versuchsprojekt zur Heranführung des Programms von TV-Halle an Kabelkopfstellen und Gemeinschaftsantennenanlagen via DVB-T gegeben.
Die maximal auf ein Jahr begrenzte Versuchsabstrahlung dient vorrangig der Bestimmung optimaler Übertragungsparameter bezüglich der Heranführung von Lokal-TV-Programmen mittels DVB-T-Technologie zu Kabelkopfstellen, insbesondere Kopfstellen von Gemeinschaftsantennenanlagen und der Reanalogisierung dieser Signale.
Mit diesem Versuchsprojekt betritt die Medienanstalt Sachsen-Anhalt bundesweit Neuland. Im Vergleich zu den alten Bundesländern unterschiedet sich die Kabellandschaft in Sachsen-Anhalt deutlich. In Sachsen-Anhalt existieren neben wenigen großen Kabelnetzanlagen (10 000 bis 60 000 Wohnheinheiten) eine größere Anzahl mittlerer Anlagen mit 5 000 bis 10 000 Wohneinheiten. Daneben prägen viele kleinere Gemeinschaftsantennenanlagen (150 bis 2 000 WE) das Land. Die Medienanstalt geht von 370 Einzelanlagen aus.
Um auszuloten, ob die Signalzuführung in dieser zerklüfteten Kabellandschaft für die regionalen privaten Rundfunkveranstalter deutlich kostengünstiger als bisher zu realisieren ist, startet die Medienanstalt dieses Projekt, denn bisher können kleinere Kabelnetzanlagen aus Kostengründen nicht mit diesen Programmen versorgt werden.
Für den Versuch ist nun vorgesehen, die Signale des lokalen Fernsehsenders TV Halle über DVB-T Halle zu verschiedenen Kabelkopfstellen zuzuführen und zu reanalogisieren.
Die Medienanstalt erhofft sich, dass die abschließenden Ergebnisse dieser Versuchsfunkabstrahlung die wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen zur terrestrischen Abstrahlung im Lokalfunk nicht nur in Sachsen-Anhalt zukünftig bestimmen werden.
Daher fördert die Medienanstalt das Vorhaben mit 60 000 Euro. [mg]
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