Die ARD ist an einer Fortführung der terrestrischen TV-Ausstrahlung über DVB-T oder den Nachfolgestandard DVB-T2 auch langfristig interessiert. Bei den Privatanbietern RTL und ProSiebenSat.1 gibt man sich hingegen vorsichtiger, was die Zukunft der terrestrischen Verbreitung anbelangt. Den Privaten dürfte DVB-T in seiner jetzigen Form langfristig zu teuer werden.
Während die ARD am Mittwoch (12. September 2012) mitteilen ließ, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten insgesamt den Erhalt der terrestrischen Fernsehausstrahlung anstreben, da diese entscheidend sei „für die universelle Verfügbarkeit und freie Empfangbarkeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkinhalte“, ist von den Privatanbietern nach wie vor kein echtes Bekenntnis zur langfristigen Fortführung der DVB-T-Ausstrahlung ihrer Programme zu vernehmen. Wie das Internet-Portal „Rapid TV News“ am 13. September mitteilte, geben sich sowohl RTL, als auch ProSiebenSat.1 bedeckt, was die Fortführung der digitalen terrestrischen Ausstrahlung über das Ende der aktuellen Verbreitungsverträge 2014 hinaus angeht.
Auf der diejährigen IFA hatte André Prahl, bei RTL zuständig für die Programmverbreitung, angemerkt, dass der Kölner Sender seine weitere Beteiligung an DVB-T auf den Prüfstand stellen werde, da die Verbreitungstechnik für den Sender vergleichsweise teuer sei (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).Ihm zu Folge müsse für die Zukunft gesichert werden, dass der terrestrische Verbreitungsweg zur Refinanzierung auch verschlüsselte Angebote und Bezahlmodelle zulasse.
Auch bei ProSiebenSat.1 gibt man laut „Rapid TV News“ kein unmissverständliches Bekenntnis zur terrestrischen Programmverbreitung ab. Zwar verweist man in München-Unterföhring auf die bis Ende 2014 laufenden Verträge und versichert diese auch zu erfüllen, doch darüber hinaus gibt man sich weiterhin bedeckt. Der neue Verbreitungsstandard DVB-T2 sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht marktrelevant, weshalb man zum jetzigen Zeitpunkt keine Prognose abgeben könne, ob und wie die terrestrische Übertragung nach 2014 weiter gehen könne.
Wie die ARD am Mittwoch mitgeteilt hatte, komme ein Einstieg in DVB-T2 für sie frühestens im Zeitraum 2016 bis 2018 in Frage. Für den Markterfolg von DVB-T2 sei jedoch auch die Verfügbarkeit der privaten Fernsehprogramme zwingend erforderlich. [ps]
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