Selbst zum Start des Regelbetriebes von DVB-T2 HD am heutigen Dienstag steht noch nicht fest, welche Kosten für Freenet TV auf die Zuschauer zukommen. Mehr als 10 Euro pro Monat sollen für die privaten Programme via DVB-T2 HD nicht anfallen.
Mit dem Start des Pilotbetriebs von DVB-T2 HD am heutigen Dienstag in mehreren deutschen Ballungszentren wird es den Zuschauern ermöglicht, auch über Antenne hochauflösende Bilder zu empfangen. Allerdings ist der Sprung der Bildqualität auch mit einem Kostensprung verbunden, denn während die öffentlich-rechtlichen Sender über Antenne weiterhin frei empfangbar bleiben, werden die Privaten codiert ausgestrahlt und sind nur gegen ein monatliches Entgelt zu sehen. Doch welchen Betrag werden die Zuschauer für hochauflösende Bilder über Antenne zahlen müssen?
Allerdings werden die privaten Programme über DVB-T2 nur verschlüsselt gesendet, sodass sie nur über ein Bezahlmodell zu sehen sein werden. Mit welchen Kosten damit zu rechnen ist, wird sich zeigen. Bisher war immer von ungefähr 5 Euro die Rede, doch dieser Betrag ist keineswegs gesichert.
Zwar war letzte Woche auf der Internetseite von RTL Next von einem Beitrag pro Monat die Rede, der „voraussichtlich deutlich unter den monatlichen Kosten für die HD-Sender über Satelliten- und Kabelfernsehen“ liegt, doch RTL ruderte zurück und erklärte die Aussage zur Spekulation. „Die Preisgebung obliegt alleine dem Plattformbetreiber“, stellte ein Sprecher von RTL Interactive klar.
Während des nun angelaufenene Pilotbetriebes werden noch keine Kosten für die privaten TV-Sender fällig, die kommerzielle Vermarktung der Privatprogramme wird erst mit der nächsten Ausbauphase beginnen, die für 2017 angekündigt ist. Fällig werden soll die Gebühr nach einer dreimonatigen Gratisphase. Mit genauen Angaben über den Preis von Freenet TV hielt sich Plattformbetreiber Media Broadcast – inzwischen von Freenet übernommen, sodass die privaten Programme über DVB-T2 HD auch unter dem Label Freenet TV vermarktet werden – zurück. Wolfgang Breuer, Vorsitzender der Geschäftsführung des Infrastrukturvertreibers Media Broadcast, kündigte im letzten Jahr auf der Kongressmesse Anga Com beispielsweise einen Beitrag um rund 5 Euro an.
Fast ein Jahr später – die erste Ausbauphase von DVB-T2 HD ist gerade angelaufen – steht das Preismodell für Freenet immer noch nicht fest. Man befindet sich noch in der Evaluierung, erklärte Frank Schulz, Chief Technical Officer der Media Broadcast, am Dienstag bei einem Pressegespräch anlässlich der Eröffnung des neuen Leipziger Funkturms. Dabei wollte sich Schulz lediglich auf eines festlegen: Dass die Kosten für Freenet TV unter 10 Euro liegen würden.
Mit Freenet TV startet die kostenpflichtige Vermarktung der Privatprogramme über Antenne in die zweite Runde. Vorangegangen ist die DVB-T-Plattform Viseo Plus zur kostenpflichtigen Vermarktung der RTL-Sender in den Regionen Stuttgart und Leipzig/Halle, die ein unrühmliches Ende fand: Sie wurde von den Zuschauern nicht angenommen und Ende 2014 eingestellt. [kw]
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