Ab dem morgigen Donnerstag ändert sich der Empfang der österreichischen Programme ORF 1 und ORF 2, dies hat vor allem für Zuschauer im südbayerischen Raum negative Folgen.
Auf dem Gaisberg bei Salzburg wird die Ausstrahlung von DVB-T auf DVB-T2 umgestellt (DF berichtete). Die Sender werden künftig grundverschlüsselt in HD ausgestrahlt, zum Empfang ist ein spezieller, nur in Österreich erhältlicher SimpliTV-Receiver oder ein SimpliTV Common Interface Modul nötig.
Mindestens für die nächsten Jahre werden ORF eins sowie ORF 2 zusätzlich aber auch noch unverschlüsselt in SD-Qualität ausgestrahlt und können damit auch in Südbayern weiterhin per Hausantenne empfangen werden. Es ist künftig dafür lediglich ein DVB-T2-Empfänger (Fernseher bzw. Receiver) notwendig, der auch für die deutschen Antennenprogramme seit 29. März Voraussetzung ist.
„Die Bildqualität der SD-Programme wird leider schlechter sind als bisher. Auch gibt es bei ORF 2 nicht mehr die Regionalnachrichten aus Salzburg, sondern nur noch die Wiener Variante“, so Stefan Hofmeir, Herausgeber der Zeitschrift Digital Fernsehen.
Von der Umstellung betroffen sind auch alle bayerischen Kabelhaushalte mit ORF-Empfang. Hier übernimmt der Kabelnetzbetreiber die notwendigen Empfangsänderungen. „Ist das neue österreichische Antennensignal am Empfangsort aber zu schwach, kann das auch das endgültige Aus bei der örtlichen Kabeleinspeisung in Deutschland bedeuten“, so Hofmeir weiter.
Die generelle Grundverschlüsselung der HD-Antennensignale in Österreich erfolgt rein aus kommerziellen Gründen und wäre rechtlich nicht notwendig. Der Plattformbetreiber, die ORF-Tochter ORS, möchte alle österreichischen Antennenhaushalte Pay-TV-ready haben, sodass diese lediglich per Telefonanruf kostenpflichtige Zusatzprogramme ordern können.
Eine offizielle Decodierung selbst im deutschen Grenzgebiet ist nicht vorgesehen. „Hier ist dringender Handlungsbedarf im Europa ohne Grenzen notwendig“, so Hofmeir. Die zum Empfang notwendigen Receiver oder Module gibt es beispielsweise in Salzburger Elektronikgeschäften. Für die Freischaltung muss lediglich eine österreichische Wohnadresse genannt werden, die die Händler nicht weiter überprüfen. [sh]
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