Ist diese Umfrage ein Beleg für einen scheinbar stotternden Start für DVB-T2? Nur jeder Zweite (51,2 %) der ehemaligen DVB-T-Nutzer nutzt seit dem 29. März DVB-T2 HD.
Dies ist das zentrale Ergebnis einer Befragung, die das Marktforschungsinstitut Kantar TNS (ehem. TNS Infratest) im Auftrag von Zattoo vom 3. bis 5. April 2017 in Deutschland durchführte. Vor allem die 18- bis 29-Jährigen wechselten nach der Umstellung ihren Empfangsweg.
17 Prozent der Betroffenen sind der Studie zufolge zu einem anderen bereits im Haushalt vorhandenen Empfangsweg gewechselt. 23 Prozent der ehemaligen DVB-T-Nutzer haben in neue Empfangswege investiert: Am meisten profitieren davon die Anbieter für Sat-Antennen.
Jeder Zehnte (11,4 %) der ehemaligen DVB-T Nutzer wechselte zum Satelliten-Fernsehen, weitere 7 Prozent zum Kabelanschluss und 3 Prozent stiegen auf TV-Streaming um. Weitere 5,5 Prozent der Befragten hatten zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht umgestellt, planen dies oder sind sich unsicher. 1,5 Prozent schauen gar kein TV mehr wegen der Umstellung.
Von den neuen DVB-T2-HD-Kunden sind nur ein gutes Drittel (36 %) bereit, für das Programm zu bezahlen. Umgekehrt wollen 40 Prozent für den Empfang der Privaten über DVB-T2 nichts ausgeben. Gründe hierfür: Rund 31 Prozent der befragten DVB-T2 HD Nutzer reicht das öffentlich-rechtliche Programm aus, zugleich überlegen durchaus noch 17 Prozent nach der Testphase zu einem alternativen Empfangsweg zu wechseln. Nur wenige Nutzer (9,5 %) haben sich noch keine Gedanken über die demnächst anstehenden Mehrkosten gemacht.
Die Aussagefähigkeit der Studie kann aber in Frage gestellt werden: Insgesamt nahmen gerade einmal 200 Personen, die in den letzten sechs Monaten DVB-T nutzten, an der Online-Erhebung teil und gaben Auskunft zur DVB-T-Umschaltung. [fp]
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