Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat sich für einen Umstieg des terrestrischen Fernsehens auf den neuen Übertragungsstandard DVB-T2 ausgesprochen. Von den Privatsendern erwarten die Medienhüter ein Bekenntnis zu DVB-T2.
Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat sich auf ihrer Sitzung am 21. November in Lübeck für einen Umstieg des terrestrischen Fernsehens auf den neuen Übertragungsstandard DVB-T2 ausgesprochen. Dies wurde von Seiten der DLM am Dienstag bekannt gegeben. So sollte nach Ansicht der Direktorenkonferenz mit den Vorbereitungen für einen Umstieg des terrestrischen Fernsehens auf DVB-T2 begonnen werden.
In den vergangenen Monaten hatte sich bereits die ARD zu einem Umstieg auf DVB-T2 bekannt, dieser sollte allerdings frühestens 2016 in Angriff genommen werden. Auch das ZDF hatte angekündigt, einen Umstieg in Zukunft zu forcieren, sich jedoch nicht auf einen Zeitraum festgelegt. Die DLM fordert deshalb nun auch von den Privatanbietern, ein Bekenntnis zu DVB-T2 abzugeben.
Sowohl RTL, als auch ProSiebenSat.1 hatten sich jedoch in der Vergangenheit gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de zurückhaltend in Bezug auf ihre zukünftigen Pläne zur digitalen terrestrischen Verbreitung geäußert. So sei dieser Verbreitungsweg im Vergleich zu Satellit oder Kabel vergleichsweise reichweitenschwach und teuer. Eine Chance erkannten jedoch RTL-Sprecher André Prahl und ProSiebenSat.1-Sprecherin Susanne Lang in der Möglichkeit über den Standard DVB-T2 auch Programme in HD-Auflösung übertragen zu können. Wie RTL und ProSiebenSat.1 mitteilten, müsste im Falle einer HDTV-Ausstrahlung allerdings auch über Signalschutzmaßnahmen nachgedacht werden, wie diese bereits in den anderen Übertragungswegen genutzt werden.
Durch einen Umstieg auf DVB-T2 ergäbe sich laut DLM auch die Chance, den Frequenzbedarf etwa des Mobilfunks zu befriedigen. Allerdings lasse sich nicht sofort nach einem Umstieg feststellen, ob durch diesen auch Frequenzspektren frei werden können. Zuerst müsse in diesem Fall beobachtet werden, wie das neue System von den Zuschauern angenommen wird. Die DLM spricht sich deshalb dafür aus, für mindestens zwei Jahre nach dem Start von DVB-T2 die Option auf das gesamte derzeit für den Rundfunk zur Verfügung stehende Frequenzspektrum offen zu halten. [ps]
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