Media Broadcast: DVB-T-Frequenzspektrum nicht weiter beschneiden

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Media Broadcast sieht die heute genutzten Rundfunkfrequenzen zur digitalterrestrischen Rundfunkübertragung als gefährdet. Der DVB-T-Sendernetzbetreiber plädiert deshalb für eine Bestandssicherung der Terrestrik.

Media Broadcast warnt in einer Mitteilung vom Freitag davor, dass knapp ein Drittel des heute für das terrestrische Fernsehen DVB-T genutzten Spektrums ab 2015 auch dem Mobilfunk zugewiesen werden könnte. Dies entschied die Weltfunkkonferenz WRC vergangene Woche in Genf.
 
Damit drohe die Digitale Dividende II Realität zu werden. „Sie gefährdet nach Einschätzung vieler Marktteilnehmer die Entwicklungsperspektive von DVB-T deutlich“, so Media Broadcast. Zudem sei damit der störungsfreie Empfang des digitalen Antennenfernsehens weiter bedroht.
 
„Innovation braucht Planungssicherheit. Belastbare Aussagen zur langfristigen Nutzung der heutigen Rundfunkfrequenzen sind daher zwingend notwendig“, sagte Bernd Kraus, Geschäftsführer der Media Broadcast. Er appelliere deshalb an die europäischen Institutionen, die Bundesregierung und die Länder, die WRC-12-Ergebnisse mit Blick auf die Rundfunkfrequenzen nicht umzusetzen. „Mit den in Genf getroffenen Vereinbarungen legen die Verantwortlichen die Axt an die Wurzel der Digitalterrestrik“, machte Kraus deutlich.

Media Broadcast wies darauf hin, dass das verfügbare Frequenzspektrum bereits 2009 zu Lasten des Rundfunks beschnitten wurde. Eine weitere Begrenzung wäre einseitig und unsachgemäß. „Ein zusätzlicher Frequenzverlust gemäß WRC-12 wäre nicht nur aus Verbrauchersicht inakzeptabel. Es würde auch dem ordnungspolitisch gewünschten Infrastrukturwettbewerb widersprechen“, hieß es weiter.
 
Während Media Broadcast das sogenannte Frequenzrahmenprogramm der EU strikt ablehnt, sprach sich der scheidende ZDF-Intendant Markus Schächter vergangene Woche für das Vorgehen aus. Die befürchtete Vereinnahmung der Bandbreite durch die Mobilfunkbranche halte sich in Grenzen. Das wertete Schächter als gute Nachricht für DVB-T.
 
„Das ist eine wichtige und gute Entscheidung auch für die Zuschauer in Deutschland, die damit weiter frei entscheiden können, wie sie ihre TV-Programme empfangen möchten“, sagte Schächter. Der digitale terrestrische Rundfunk spiele dabei als Alternative zu Kabel, Satellit und IPTV weiterhin eine wichtige Rolle.
 
Der europäische Kabelverband Cable Europe und der deutsche Unterhaltungselektronik-Verband ZVEI forderten die Europäische Kommission wiederum auf, im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung des Rundfunks sicherzustellen, dass neue Mobildienste und bisher verbreitete Empfangsgeräte und Angebote gemeinsam koexistieren können. Von einem Beschluss der EU, der auf Koexistenz statt auf Konkurrenz setze, könnten Millionen Haushalte profitieren. [su]

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13 Kommentare im Forum
  1. AW: Media Broadcast: DVB-T-Frequenzspektrum nicht weiter beschneiden Gehe ich von der derzeitigen Frequenznutzung in D durch DVB-T aus, könnte man den für TV vorgesehenen Frequenzbereich tatsächlich weiter verringern. DVB-T wird vorwiegend von ARD und ZDF genutzt, nur in einigen Metropolregionen Deutschlands auch von privaten oder ausländischen Sendern (z.B. CNN oder BBC). Die einzige Ausnahme einer stärkeren Nutzung ist der Berliner Raum. Je nach Erhebungsstelle liegt der durchschnittliche Anteil der DVB-T-Zuschauer bei 5-10%; in den Ballungsräumen, in denen das Angebot größer ist, bei bis zu 15%. Unter fmscan.org kann man sich in grafischer Darstellung von einen frei wählbaren Standort aus, die Nutzung für die im wählbaren Radius befindlichen TV-Sender anzeigen lassen (die Übersicht ist leider nicht vollständig, einige Sender fehlen). Schaut man sich die Kanalverteilung der einzelnen TV-Sender an, so könnten ARD und ZDF mit wesentlich weniger Kanälen ihre Programme problemlos flächendeckend anbieten. Mit 5-10 genutzten Kanälen je TV-Station (eine Koordination mit den Nachbarländern vorausgesetzt) wären mehrere bundesweite Networks faktisch umsetzbar (für D sind international sechs bundesweite Networks koordiniert). Von sechs bundesweiten Networks ist man hierzulande aber sehr weit entfernt. Über die Ursachen wurde in etlichen Threads ausführlich diskutiert. Insofern wäre eine Verringerung des für TV vorgesehenen Frequenzbereichs durchaus "sinnvoll". Hinzu kommt, dass mit der Einführung von DVB-T2 eine noch bessere Frequenznutzung bei mehr Programmen möglich ist.
  2. AW: Media Broadcast: DVB-T-Frequenzspektrum nicht weiter beschneiden Auch im Kölner Raum ist DVB-T mit 24 Programmen gut vertreten und eine sehr gute kostenlose Alternative zum 17,90-Euro teuren Unitymedia-Kabel!
  3. AW: Media Broadcast: DVB-T-Frequenzspektrum nicht weiter beschneiden Von HDTV (wie in GB und Frankreich) hälst Du wohl gar nichts?
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