Laut Ulrich Reimers, Mitbegründer des DVB-Übertragungsstandards, ist der neue Mobilfunkstandard LTE für die terrestrische TV-Übertragung in Deutschland nicht geeignet. Das begrenzte Datenvolumen würde eine effektive Programmverbreitung, wie sie etwa über DVB-T möglich ist, verhindern.
Nach dem angekündigten DVB-T-Ausstieg von RTL diskutiert die Branche derzeit heftig über die Zukunft der terrestrischen TV-Übertragung. Für den Mitbegründer des DVB-Standards Ulrich Reimers ist zumindest der Mobilfunkstandard LTE derzeit keine Alternative für die Verbreitung von Fernsehprogrammen. Wie das Portal „Pressetext“ Reimers am Montag zitierte, habe man sich in Deutschland gegen die LTE-TV-Übertragung entschieden, indem man die Datenvolumen für die Mobilfunkverträge eng begrenzt hätte.
„Angenommen, die Surfgeschwindigkeit wird bei einem Volumen von zehn Gigabyte gedrosselt, so könnte der Nutzer pro Monat nur rund acht Stunden mobiles Fernsehen in Standardqualität empfangen“, so Reimers. Damit sei LTE nicht geeignet, Rundfunkübertragungssysteme wie DVB für die terrestrische Verbreitung von Fernsehprogrammen zu ersetzen.
Zu einem ähnlichen Schluss war erst vor kurzem auch Siegfried Schneider, der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für neue Medien (BLM), gekommen. Im Zuge einer Sitzung des Medienrates der BLM vom 7. Februar 2013 hatte dieser betont, dass im Sinne einer hybriden Versorgung über Mobilfunk- und Rundfunknetze darüber nachgedacht werden müsse, „ob es nicht gemeinsame Interessen zwischen den Mobilfunkbetreibern und den Rundfunkanbietern in diesem Marktsegment geben könnte“. In diesem Zusammenhang hatte sich der Präsident der BLM auch für ein Umdenken der Landesmedienanstalten in Bezug auf die zukünftige Nutzung von DVB-T oder dem Nachfolgestandard DVB-T2 ausgesprochen, die für die terrestrische TV-Übertragung nach wie vor als wesentlich geeigneter gelten, als der Mobilfunk. [ps]
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