Das mögliche Ende von DVB-T als eigenständiger Verbreitungsweg sorgt nach wie vor für zahlreiche Diskussionen. Nun macht sich auch die Medienkommission der LfM für eine Zukunft der Terrestrik stark und fordert dabei vor allem mehr Engagement von der Medienpolitik.
Hat DVB-T in Deutschland als Verbreitungsweg noch eine Zukunft? Seit der Ankündigung von RTL, bis Ende 2014 komplett aus der Terrestrik auszusteigen, wird diese Frage heiß diskutiert. Während man bei ProSiebenSat.1 auch schon darüber nachdenkt, ob DVB-T auch weiterhin eine Option für die Sendergruppe sein kann und wird, stärken vor allem die Öffentlich-Rechtlichen und die Medienwächter dem Antennenfernsehen den Rücken. Zu den Befürwortern gesellt sich nun auch die Medienkommission der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), die sich für den Fortbestand eines eigenständigen, terrestrischen Verbreitungswegs für Rundfunkinhalte einzusetzen verspricht.
Wie die LfM am Donnerstag mitteilte, haben sich DVB-T vielen europäischen Ländern als niederschwelliger und mobiler Zugang zu Rundfunkinhalten etabliert. Allein in Nordrhein Westfalen würden rund 19 Prozent der Einwohner auf den TV-Empfang via Antenne zurückgreifen, die gegebenenfalls gezwungen wären, sich einen anderen Empfangsweg zu suchen. Die Einstellung der Terrestrik wäre daher ein Schritt, der mit „weitreichenden, gesamtgesellschaftlichen Folgen für Nordrhein-Westfalen verbunden“ wäre und „deren Auswirkungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar sind“, hieß es.
Eine Kompensation über die Kapazitäten des Mobilfunks auf gewohntem Niveau ist nach aktuellem Stand nicht möglich, fuhr die LfM fort. Zudem sei fraglich, ob das mobile Internet auf absehbare Zeit diese Rolle übernehmen könne. Darüber hinaus komme dem Rundfunk eine besondere Bedeutung für die gesellschaftliche Meinungsbildung zu, wodurch es nach Ansicht der Medienkommission dringend eines eigenständigen, terrestrischen Verbreitungsweges bedarf, über den sowohl die öffentlich-rechtlichen als auch die privaten Programme möglichst flächendeckend empfangbar sein sollten. Der Standard müsse natürlich auch weiterentwickelt und den sich stets verändernden Bedienungen angepasst werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, sieht die Medienkommission vor allem auch die Medienpolitik in der Pflicht, um die Positionen der einzelnen Akteure in Einklang zu bringen und so eine Lösung für den Fortbestand von DVB-T zu finden. Wünschenswert wäre in dieser Hinsicht ein runder Tisch, bei dem über die größtmögliche Planungssicherheit für die Medienunternehmen ebenso gesprochen werden kann wie über die Regulierung. Auf diese Weise ließe sich auch das weitere Vorgehen besser koordinieren. [fm]
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