
Leipzig – Ab dem 17. März wird ein neues Zeitalter für den digital-terrestrischen Rundfunk in Deutschland beginnen. In Leipzig nimmt dann das erste lokale DVB-T-Sendenetz für private TV- und Radiokanäle seinen Dienst auf.
Den Termin hat der Geschäftsführer der „Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien“ (SLM) Martin Deitenbeck gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bestätigt.
Derzeit befinde man sich noch in Testläufen, auch sind bereits die ersten vier Sendestandorte aufgebaut. Einzig der letzte Übertragungsmast in Markkleeberg bei Leipzig fehlt noch. Dessen Fertigstellung und Inbetriebnahme ist auf Ende Februar angesetzt, so Deitenbeck.
Die Leipziger können dann über die öffentlich-rechtlichen Sender hinaus ihren privaten Lokalsender „Leipzig Fernsehen“ sowie „Bibel TV“, „BBC World Service“ und einen Stadtinformationskanal empfangen. Mit „Radio Horeb“ und „Radio Leipzig“ werden auch zwei Hörfunkprogramme übertragen.
„Wir sind Betreiber des Sendenetzes während des Testbetriebs“, stellte der SLM-Geschäftsführer auch zum ersten Mal deutlich heraus. „Allerdings operieren wir auf Basis einer Versuchslizenz.“ Wenn das DVB-T-Netz dann in zwei Jahren in den Regelbetrieb geht, wird ein neuer Betreiber von der Bundesnetzagentur festgelegt. „Das werden wir sicherlich nicht sein“, kündigte Deitenbeck sofort an. Bereits im Laufe des Jahres will die Bundesnetzagentur im Rahmen eines so genannten „Zuteilungsverfahrens“ auf die Suche nach einem Betreiber für das Leipziger DVB-T-Netz gehen.
Laut Deitenbeck sei das Interesse anderer Landesmedienanstalten an dem sächsischen Pilotprojekt sehr hoch. „Unser Modell ist auf kleinere Ballungsräume mit ungefähr 500 000 Einwohnern innerhalb von DVB-T-Gebietenzugeschnitten“, erklärte Deitenbeck. In größeren Ballungsräumen wie zum Beispiel München lohne sich für private Lokal- und Regionalsender die Ausstrahlung über das Netz von „Media Broadcast“, doch für die Ballungsräume mittlerer Größe eben nicht.
Konkrete Ableger in anderen Städten sind laut Deitenbeck jedoch bisher noch nicht geplant, hier wollen die Partner erste Ergebnisse des Leuchtturmprojekts in Leipzig abwarten. [lf]
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