
Bonn/Leipzig – Eutelsat versucht in zwei Regionen für den sonst frei empfangbaren Empfangsweg DVB-T eine Grundverschlüsselung einzuführen. RTL-Programme in SD-Qualität werden in Stuttgart extra kosten.
Verbaucherschützer und Handel sehen die Einführung einer verschlüsselten SD-Austrahlung, gerade über DVB-T sehr kritisch (DF berichtete). So ist für den Rundfunkexperten der VZ Rheinland Pfalz, Michael Gundall, die Eutelsat-DVB-T Einführung schlicht eine „Ungleichbehandlung der Zuschauer“, schauen doch alle anderen DVB-T Zuschauer RTL Programme kostenlos.
Jetzt wurden Fakten bekannt, nach denen Eutelsat einem möglichen Hersteller von Eutelsat-DVB-T-Endgeräten ein Einblick in die Spezifikationen verweigert wurde. Für Wela-Chef Herbert Lauble steht damit fest, dass andere Hersteller bevorzugt worden sind, ihm seien dagegen „grundlegende Informationen“ für die Bewertung des Geschäftsmodells vorenthalten worden.
Fakt ist – nur Eutelsat/Visavision/Kabelkiosk/Viseo+-Extra-Manager entscheiden, wer künftig Eutelsat-DVB-T Boxen in den grundverschlüsselten Gebieten vertreiben kann und darf. Ein Monopol, das aber auch ein besonderes Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Beteiligten am Markt erfordert, was vor mehreren Jahren Astra mit dem Entavio-Projekt schon einmal leidvoll erfahren musste. Das Kartellamt kennt die Thematik, ermittelt jedoch noch nicht: „Dem Bundeskartellamt liegen keine Beschwerden zu dieser Thematik vor“, kommentiert der Pressesprecher Kay Weidner die aktuelle Situation. „Es ist derzeit kein Verfahren geplant“, ergänzt Weidner. Weitergehende Informationen dazu veröffentlicht der Branchendienst DIGITAL INSIDER. [fp]
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