Bonn – Der Deutsche Kabelverband hat die Absicht der Bundesregierung begrüßt, im Rahmen einer europäischen Wachstumsinitiative die Digitalisierung der Medieninfrastruktur zu fördern.
Die Interessenvertretung der deutschen Kabelnetzbetreiber plädiert für einen Verzicht auf millionenschwere steuer- und gebührenfinanzierte Förderprogramme, informierte der Kabelverband. Stattdessen sollen künftig faire Rahmenbedingungen für den Wettbewerb der Medienträger geschaffen werden. So würde in Deutschland der Ausbau terrestrischer Sendenetze (DVB-T) durch Fernsehgebühren subventioniert, während die Kabelbetreiber ihre Investitionen in den Ausbau ihrer Netz- und Angebotsstrukturen ohne öffentliche Gelder selbst finanzieren müssten. Der Deutsche Kabelverband fordert nun einen Verzicht auf diese wettbewerbsverzerrende Subventionspolitik.
„Das Kabelnetz ist das Rückgrat der Medieninfrastruktur in Deutschland, während die Terrestrik nur noch von ca. sieben Prozent der Zuschauer genutzt wird“, erklärte Rüttger Keienburg, Präsident des Deutschen Kabelverbands. Die bisherige Subventionspolitik zugunsten der Terrestrik widerspreche jeder politischen und wirtschaftlichen Vernunft. So koste die Verbreitung eines TV-Programms via Antenne rund hundert mal mehr als im Kabel.
Der Deutsche Kabelverband sieht sich als die markt- und medienpolitische Plattform der Kabelnetzbetreiber. Hervorgegangen aus den ehemaligen Regionalnetzen der Deutschen Telekom bilden seine Mitglieder mit rund 18 Millionen versorgten Fernsehhaushalten die nach dem Telefonnetz zweitgrößte Medien-Infrastruktur in Deutschland. Seit seiner Gründung im Februar 2003 koordiniert und vertritt der Deutsche Kabelverband die Interessen der Kabelnetzbetreiber gegenüber Politik und Industrie, Programmbetreibern, Standardisierungsgremien und den Verbänden seiner Marktpartner. [fp]
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