Hintze: DVB-T ist „überteuertes Minderheitenprogramm“

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Wien – Kritik am Digitalen Antennenfernsehen (DVB-T), das kommenden Herbst in Österreich starten soll, übte heute Multimedia Austria-Präsident und Vorsitzender der Geschäftsführung der UPC Austria, Thomas Hintze.

Hintze kritisierte in diesem Zusammenhang die hohe Aufwendungen für die Konsumenten, eine Frequenzvergabe, die eine Schlechterstellung der Telekom-Branche darstelle, sowie Technik, die keiner mehr benötige.

Laut Hintze benutzen lediglich elf Prozent der österreichischen TV-Teilnehmer ausschließlich analogen terrestrischen Empfang. Für diese Minderheit würden alle ORF-Gebührenzahler zur Kasse gebeten, denn die Geldmittel des Digitalisierungsfonds, die Hintze mit 6,75 Millionen Euro jährlich beziffert, stammen aus Mitteln, die sonst dem Bundesbudget zufließen würden. Förderung für Wenige mit Steuergeldern von Allen, fasste er zusammen. Die Konsumenten müssten aber noch zusätzlich für den DVB-T-Empfänger und die Installation zahlen, wodurch weitere Kosten von 70,00 bis 200,00 Euro pro Haushalt entstünden.Die öffentlichen Hand trage zudem die für die Errichtung der zusätzlichen DVB-T-Infrastruktur notwendigen Investitionskosten, und das obwohl den Kunden für Digital-TV mit Kabel und Satellit bereits zwei moderne und leistungsfähige Übertragungswege zur Verfügung stehen.
 
In diesem Zusammenhang erinnerte Hintze an den DVB-T-Feldversuch in Graz 2004: 4,5 Millionen Euro Aufwand für gerade 150 Haushalte sei „eine Geldvernichtungsaktion, die sich jetzt offenbar fortsetzt“. Zudem sieht Hintze erhöhten Erklärungsbedarf bei den zuständigen Regulierungsbehörden RTR und Komm.Austria. Warum vergebe man Frequenzen für DVB-T gratis, wenn jede andere Frequenz in diesem Land wie bei GSM, UMTS, WiMAX und zuletzt 450 Mhz um teures Geld erworben werden muss, fragte Hintze.
 
Technisch und preislich sei DVB-T jedenfalls alles andere als konsumentenfreundlich: lediglich drei Kanäle (ORF 1, ORF 2 und ATV) um teures Geld, verschiedene Receiver-Modelle, dazu die Ungewissheit, welcher Antennentyp in welchem Fall ausreicht, meint Hintze. Vor allem ältere Menschen, die den Großteil der elf Prozent rein analog-terrestrischen Kunden darstellten, seien damit und mit den zusätzlichen mehrfachen Programmierungsaufwendungen, sowie den in Aussicht gestellten interaktiven Features überfordert. [sch]

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  • Empfang_DVB-T_Artikelbild: © JuergenL - Fotolia.com
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