
Der angestrebte DVB-T-Ausstieg von RTL sorgt vielerorts für Unverständnis. So auch beim Chef der Hessischen Staatskanzlei Axel Wintermeyer. Dieser appelliert an die Mediengruppe, die Zuschauer nicht im Regen stehen zu lassen, die auf DVB-T als Verbreitungsweg gesetzt haben.
Axel Wintermeyer, der Chef der Hessischen Staatskanzlei, reagierte mit Unverständnis auf die Ankündigung der Mediengruppe RTL, sich ab 2015 aus der digitalen terrestrischen TV-Übertragung in Deutschland zurückzuziehen. In einer Stellungnahme vom Mittwoch fordert Wintermeyer die Programmveranstalter dazu auf, diejenigen Verbraucher nicht im Regen stehen zu lassen, die sich für DVB-T als TV-Empfangsweg entschieden haben und in entsprechende Technik investiert haben.
DVB-T sei vor zehn Jahren mit großem Investitions- und Marketing-Aufwand seitens der Programmanbieter, Sendernetzbetreiber und Gerätehersteller auf den Weg gebracht worden. Mittlerweile seien in Deutschland bereits 53 Millionen Empfangsgeräte für das digitale terrestrische Fernsehen verkauft worden und der Empfangsweg würde von 12,5 Prozent der Zuschauer bundesweit (bis zu 22.1 Prozent in Ballungsräumen) genutzt. Laut Wintermeyer ist damit eindeutig erwiesen, dass sich der Empfangsweg einiger Popularität erfreut. Zudem würde eine Verlagerung der terrestrischen TV-Verbreitung auf die Mobilfunknetze sowohl Rundfunkveranstaltern als auch Verbrauchern langfristig absehbar deutlich steigende Kosten bescheren.
Mit Blick auf einen zu befürchtenden Domino-Effekt anderer Privatveranstalter appelliert Wintermeyer an die Mediengruppe RTL, die Entscheidung für den DVB-T-Ausstieg nochmals zu überdenken. Gleichzeitig machte der Chef der Hessischen Staatskanzlei klar, dass dieses Thema auch in der für Medienpolitik zuständigen Rundfunkkommission der Länder angesprochen werde. [ps]
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