Weil das terrestrische Digitalradio in einigen Ländern nicht in die Spur kommt, überlegen diese nun, das dafür vorgesehene Frequenzband III für TV-Übertragungen via DVB-T einzusetzen. Kritik an diesen Plänen kommt von der EBU.
In Deutschland gewinnt Digitalradio dank des DAB-Plus-Übertragungsstandards zunehmend an Bedeutung. Doch in anderen europäischen Ländern lässt der Umstieg auf eine digitale Radioausstrahlung nach wie vor auf sich warten. Das hat nun zur Folge, dass mehrere Länder darüber nachdenken, dass Frequenzband III, welches ursprünglich von den TV-Sendern zu Gunsten des Radios geräumt wurde, an die TV-Anbieter zurückzugeben.
Die entsprechenden Überlegungen haben ihren Ursprung dabei zum Teil in der Digitalen Dividende II. Diese sieht vor, dass das derzeit für DVB-T genutzte 700-MHz-Frequenzband in den kommenden Jahren von den TV-Veranstaltern geräumt werden und den Mobilfunkanbietern für mobiles Internet zur Verfügung gestellt werden soll. Das Band III würde für die TV-Sender daher eine Ausweichmöglichkeit darstellen. Interessant sein dürfte diese Option vor allem für Länder, in denen anders als in Deutschland ein Großteil des Fernsehprogramms über DVB-T oder andere terrestrische Standards ausgestrahlt wird.
Kritik an dem Vorhaben kommt jedoch von der Europäischen Rundfunkunion (EBU). So sei vorgesehen, das Band III in ganz Europa für terrestrische Radioübertragungen in den Standards DAB Plus oder DAB freizuhalten. Eine Koexistenz von Fernsehen und Radio würde zu gegenseitigen Störungen führen. [ps]
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