Mit der Umstellung auf das neue digitale Antennenfernsehen DVB-T2 lief scheinbar in den Märkten alles glatt. Trotzdem sind Zahlen der Zuschauernutzung in Deutschland nur schwer zu ermitteln.
„Erstaunlich ist, dass alle mit den Verkäufen schon weit vor dem 29. März zufrieden gewesen sind“, stellt der frühere Kabel Deutschland CEO Dr. Hans-Ullrich Wenge in seiner Kolumne in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER fest. Alle Sender, die TV-Plattform, Freenet/Media Broadcast und auch alle Hersteller seien demnach zufrieden gewesen. „Wie viel aber tatsächlich verkauft wurde, wollte keiner beziffern“, stellt der Experte nüchtern fest. Aber alle seien ohne genauere Zahlenkenntnis zufrieden.
Die Frage stellt sich in der Tat: Kann es überhaupt jemand verlässlich bestimmen, wie viel Antennenfernsehen nun in Deutschlands Wohnzimmern geguckt wird und wie erfolgreich DVB-T2 damit letztlich im Vergleich ist?
Eine Untersuchung von Antennenfernsehen-Haushalten ist nicht so trivial, wie sie auf den ersten Blick scheinen mag: „Nicht jeder, der ein DVB-T2 taugliches Gerät besitzt, wird eine Karte erwerben wollen, weil er vielleicht nur die öffentlich-rechtlichen Sender gucken möchte. Das aber kann er doch z.B. auch mit dem jüngst neu erstandenen 4K Ultra-HD Fernseher, der bereits DVB-T2 tauglich ist. Warum soll sich dieser Zuschauer also ein neues Gerät zulegen. Trotzdem muss er als DVB-T2 Zuschauer gezählt werden, ist aber mangels Personalisierung gar nicht erfasst“, resümmiert Wenge. Die Menge der DVB-T2-Zuschauer werde sich demnach von GFK, GFU, TV-Plattform oder Landesmedienanstalten nur unzureichend erfassen lassen.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, der benötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich in seiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter Heftkaufen.de und per App für Android und iOS gibt. [red]
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