
Leipzig – Das vom Satellitenbetreiber Eutelsat angestoßene DVB-T-Pilotprojekt in Stuttgart, mit dem unter anderem verschlüsselte Inhalte von RTL übertragen werden sollen, steht zum Marktstart nach DF-Informationen ohne die notwendigen Empfangsgeräte da.
Eutelsat wollte im Vorfeld der Pressekonferenz in der kommenden Woche die Receiverproblematik nicht kommentieren: Eutelsat Marketing Director Allessandro Lanfranconi bat um Verständnis, dass sich der Sat-Betreiber „grundsätzlich nicht in der Öffentlichkeit oder gegenüber der Presse zu Spekulationen und Mutmaßungen“ äußere.
Auch die Eutelsat-Kabelkiosk-Viseo+Extra-Hotline weiß nach eigener Aussage nicht, welche Modelle lieferbar sind, ergaben DF-Recherchen. Nach Informationen der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER hat sich der koreanische Boxenbauer Handan zumindest mit dem Thema beschäftigt. Bislang erreichte DF aber auch aus Korea keine Stellungnahme.
Während Veranstalter Eutelsat zu den fehlenden Boxen weiter schweigt, äußerte sich auf DF-Anfrage die Handelskette Electronic Partner (EP) über das Pilotprojekt Eutelsat-DVB-T: „Es gibt schlicht keine Set-Top-Boxen dafür“, so EP-Experte Hartmut Baumann. Diese seien im Moment nicht vorstellbar, in naher Zukunft sei dies auch nicht denkbar, so der EP-Experte weiter.
Mögliche Hersteller der zum Empfang notwendigen MPEG4-Receiver spekulierten schon seit Wochen, dass das Projekt von Eutelsat zum Scheitern verurteilt sei, wenn es keine entsprechenden Receiver zum Marktstart gäbe. Die Receiverhersteller äußerten hinter vorgehaltener Hand, dass es für diese Art fernzusehen (verschlüsselte Inhalte über digitalen Antennenanschluss) auch keinen Markt gäbe. Das Risiko sei für die Hersteller an dieser Stelle daher einfach zu groß, eine solch konzipierte Set-Top-Box in Stückzahlen herzustellen. [fp]
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