DVB-T2 HD: Pilotbetrieb beginnt mit Verschlüsselung

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Zwar werden die Mediengruppen RTL und ProSiebenSat.1 ihre TV-Programme via DVB-T2 HD in Full HD ausstrahlen, allerdings werden die privaten TV-Sender schon während des Pilotbetriebs mit einer Verschlüsselung versehen.

Im Januar Handball, im Juli kommen die Fußballer bei der EM zum Zug. An Großereignissen des Ballsports mangelt es in diesem Jahr nicht. Die Fußball-EM soll es dabei schon teilweise via Antennenfernsehen in HD zu sehen geben. Denn zu diesem Zeitpunkt will der Plattformbetreiber Media Broadcast mit dem Pilotbetrieb des neuen terrestrischen Standards DVB-T2 beginnen, zunächst in einigen Ballungszentren. Der Testbetrieb wird dabei von Anfang an mit der Verschlüsselung der privaten Programme einhergehen. „Die Privatsender auf der Endkundenplattform der Media Broadcast werden mit einem Signalschutz versehen ausgestrahlt“, wie ein Sprecher der Media Broadcast gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bestätigte. „Dieser ist ab Beginn der Ausstrahlung aktiv, also auch in der Einführungsphase.“

Für den Qualitätssprung, den der neue terrestrische Standard DVB-T2 mit sich mit bringt, müssen die Fernsehzuschauer künftig für die privaten TV-Programme einen monatlichen Beitrag entrichten. Denn über DVB-T2 gibt es die Sender der RTL- und der ProSiebenSat.1-Gruppe zwar in Full HD, wie beide verkündeten, aber nur verschlüsselt über eine Plattform der Media Broadcast zu sehen. Allerdings will der Plattformbetreibern den Fernsehzuschauern den Übergang zur kostenpflichtigen Plattform mit einer Promotion-Aktion schmackhaft machen.
 
„In der Einführungsphase kann das Programmangebot der Endkundenplattform im Rahmen einer Promotion-Aktion kostenfrei empfangen werden“, so der Media-Broadcast-Sprecher. Details zu diesen Konditionen sind zu diesen Zeitpunkt noch nicht bekannt, ebenso wenig wie der exakte monatliche Beitrag, der später für die privaten TV-Sender fällig wird. „Dieser wird in einem mittleren einstelligen Euro-Bereich pro Monat liegen“, kündigte der Sprecher der Media Broadcast gegenüber DIGITAL FERNSEHEN an.
 
Den DVB-T2-Pilotbetrieb wird die Media Broadcast mit voraussichtlich sechs HD-Programmen im 2. Quartal dieses Jahres beginnen. Der Regelbetrieb des neuen Antennenfernsehens ist für Anfang 2017 angedacht.
 
Wie die Zuschauer die kostenpflichtige Verschlüsselungsplattform nach dem Pilotbetrieb annehmen, wird sich zeigen. Bei DVB-T war der Versuch mit einer solchen Bezahl-Plattform in den Großräumen Halle/Leipzig und Stuttgart gescheitert. Ende 2014 wurde Viseo Plus eingestellt. [kw]

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115 Kommentare im Forum
  1. Ja, abgesehen davon, dass diese Test-Sender hier im Raum Köln Bonn meinen Fernseher zum Absturz bringen, wenn ich sie aufrufe. Es wäre mir lieber der Bildschirm würde einfach schwarz bleiben. Manchmal kommt eine Nachricht "CI Modul fehlt" aber meistens ist ein Absturz die Folge. Das Erste und das ZDF sehen in HD ansonsten fantastisch aus.
  2. Man kann davon ausgehen, dass die Antennen-TV-Nutzer aus unterschiedlichen Gründen noch viel eher auf die Privatsender verzichten können, als die Kabel- oder Satnutzer. Der werbefinanzierte Privatsender braucht den Zuschauer, der Zuschauer aber nicht den Sender
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