Das neue terrestrische Antennenfernsehen DVB-T2 löst in Kürze den bisherigen Standard DVB-T ab. Für die Kunden werden neue Empfangsgeräte notwendig, die es jetzt schon im Handel gibt. Experten sehen, dass die altgediente Antenne mit DVB-T2 auch den anderen Infrastrukturen Beine macht.
Dr. Hans-Ullrich Wenge, früherer CEO der Kabel Deutschland sieht in der Renaissance der terrestrischen Antenne eine Marktbelebung weiterer Infrastrukturen, wie er in seiner Kolumne in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER ausführt: „Auf den Medientagen München konnte man hektische Aktivitäten des SES-Platform-Services-Nachfolgers MX-1 beobachten, um nun auch jenseits des Satellitendirektempfangs Dienstleister sein zu können. Unitymedia rüstet sein Netz auf und wird bis zum Sommer 2017 komplett digital sein.“ Da habe Unitymedia gerade eine Vorreiterrolle, weiß der Experte.
Kabel Deutschland hingegen, die jetzt zu Vodafone gehören, wollten ein System namens Pearl auf den Markt bringen, aber gekommen sei bis jetzt gar nichts, so Wenge. Vodafone würde sich demzufolge nach wie vor gedanklich eher in der Mobilfunkwelt tummeln als Kabelnetze zu innovieren.
Entertain der Telekom sei zwar konzeptionell gut aufgestellt, käme aber marketingtechnisch nicht aus den Kinderschuhen heraus. Thematisch vorrangig sei Mobilfunkwerbung. „Das kommt davon, wenn der Chef des Mobilfunks auch Fernsehen bedienen soll. Das ist bei Vodafone und Telekom dasselbe Phänomen“, merkt der frühere CEO der Kabel Deutschland kritisch an.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, derbenötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sichinseiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter Heftkaufen.de und per App für Android und iOS gibt. [th]
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