DVB-T startet am Montag im Rhein-Main-Gebiet

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Wiesbaden/Mainz – Am Montag beginnt im Rhein-Main-Gebiet eine neue Ära der schönen neuen Fernsehwelt: Unter dem sperrigen Namen DVB-T soll dann digitales, per Antenne empfangbares Fernsehen die TV-Schirme erobern.

Insgesamt knapp zehn Millionen Menschen zwischen Gießen und Heidelberg sowie zwischen Bingen und Aschaffenburg können dann über diesen neuen Ausstrahlungsweg zunächst acht öffentlich-rechtliche Programme empfangen. In einer zweiten Stufe ab Dezember sollen dann insgesamt 23 öffentlich-rechtliche wie private Programme gesendet werden. In Rheinland-Pfalz ist neben der Landeshauptstadt Mainz auch das angrenzende Rheinhessen betroffen. Sogar bis Ludwigshafen hinunter kann der Empfang der neuen Fernsehform reichen.
 
Die Programmvielfalt des digitalen Antennenfernsehens wird also ähnlich attraktiv sein wie die des Kabel- und Satellitenfernsehens. Mit im Boot sind laut einer im März unterzeichneten Vereinbarung neben den Landesmedienanstalten auch ARD, ZDF, RTL, die ProSiebenSat.1-Gruppe sowie die Regionalsender hr und SWR.
 
Für die meisten Fernsehnutzer ändert sich zunächst einmal gar nichts. Von einem schwarzen Bildschirm bedroht sind nur Zuschauer, die weder Zugang zu Kabel noch zu einer Satellitenschüssel haben: Sie müssen sich bis Anfang Dezember ein Zusatzgerät für den digitalen Empfang von DVB-T besorgen, denn am 6. Dezember wird die analoge Übertragungsweise im Verbreitungsgebiet endgültig abgeschaltet. Wer sich in die neue digitale Welt einschalten möchte, braucht eine so genannten Set-Top-Box, die es schon für 60 bis 70 Euro gibt. Für anspruchsvollere Geräte sind bis zu 450 Euro fällig, dazu kann mancherorts eine kleine Zimmerantenne nötig werden.
 
Dann jedoch steht den Fernsehzuschauern die Tür zur schönen neuen Fernsehwelt weit offen: In weiten Teilen des Verbreitungsgebietes wird mobiler Fernsehempfang unabhängig von fest installierten Empfangsbuchsen möglich sein. Das so genannte „Überall“-Fernsehen wird dann auch im Garten, der heimischen Laube oder am Baggersee möglich sein – bei erheblich besserer Bild- und Tonqualität als heute.
 
Weitere Vorteile des digitalen Fernsehens liegen für Experten auf der Hand: Multimediale Mediendienste oder ein Zugang zum Internet sollen in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein. Dazu wird für die große Masse der Fernsehzuschauer endlich die ganze Bandbreite des Fernsehangebotes zugänglich: Derzeit würden die Rundfunkgebühren doch auch für die digitalen Produkte der Öffentlich-Rechtlichen bezahlt, ohne dass die meisten Zuschauer sie überhaupt sehen könnten, betont Sascha Bakarinow, Leiter des Projektbüros DVB-T Rhein-Main in Wiesbaden: „Jetzt bekommt der Zuschauer die volle Leistung für seine Gebühren.“
 
Die öffentlich-rechtlichen Sender erhoffen sich nach den Worten von ZDF-Intendant Markus Schächter neue Zuschauergruppen. Die „Laptop- und Handy-Generation“ wolle man ansprechen, sagte er bei der maßgeblichen Vertragsunterzeichnung im Frühjahr. Etwas skeptischer gaben sich damals die Privatsender. Nach Darstellung von ProSiebenSat.1 wollen sie ihr diesbezügliches Engagement auch künftig auf „attraktive Ballungsräume“ beschränken.

Alle Informationen zum digitalen Antennenfernsehen und einen Test über zwölf Empfangsantennen finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift DIGITAL FERNSEHEN, die ab sofort am Kiosk und im Abo erhältlich ist. [fp]

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