DVB-T: Das Ende von digitalem Antennenfernsehen beginnt 2016

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Schon jetzt kann man über Umrüstung nachdenken, denn im nächsten Jahr geht es los: Das herkömmliche Antennenfernsehen DVB-T endet.

Es begann im Jahre 2003: Mit der Abschaltung des analogen terrestrischen Fernsehens wurde das digitale Antennenfernsehen DVB-T erstmalig in Berlin aus der Taufe gehoben und erstreckte sich binnen weniger Monate über die gesamte Republik. Ein neues Zeitalter der terrestrischen Fernsehübertragung war angebrochen.
 
Schon im nächsten Jahr wird nun sukzessive abgeschaltet und das bisherige DVB-T wird durch einen neuen Standard, das so genannte DVB-T2, nach und nach ersetzt. Dazu sind zwingend neue Empfangsgeräte notwendig, denn bisherige Receiver oder eingebaute Tuner in Flachbildschirmen werden ab dem Zeitpunkt der Umstellung nicht mehr funktionieren.

Das neue DVB-T2 wird es neben der Verbreitung von hochauflösenden Bildinhalten auch ermöglichen, vom Kunden bezahlte TV-Programme (Pay-TV), zum Beispiel von RTL und ProSiebenSat.1, über die Antenne zu vermarkten. Ob sich dieser Weg durchsetzt, steht indes noch gar nicht fest. RTL und Eutelsat waren mit einer Plattform namens Viseo Plus bereits vor wenigen Jahren bei Feldversuchen in Stuttgart und Halle/Leipzig kläglich gescheitert. Die Kunden wollten das Produkt mit Pay-TV von RTL nicht.
 
Umrüstung kann für die bisherigen DVB-T Kunden auch heißen, nun ganz auf Empfang über eine Satellitenantenne, über den hiesigen Kabelanschluss oder auf IPTV zu wechseln. Das Ende von DVB-T könnte somit für manchen Fernsehzuschauer ein Abschied vom bisherigen Empfang über die Antenne bedeuten, denn mit der Auswahlmöglichkeit weiterer Verbreitungswege könnte für ihn ein gänzlich neues Kapitel bei der Wahl des Empfangsweges aufgeschlagen werden.
 
Auf jeden Fall gilt, dass man aktuell den Kauf neuer DVB-T-Empfangsgeräte überdenken sollte, wissen Experten zu berichten. DVB-T Receiver, die heute in den Regalen zu finden sind, werden leider nicht mit dem neuen Standard zusammenarbeiten. Je nach Empfangsgebiet kann es somit sein, dass die heutige Neuanschaffung schon in einem oder zwei Jahren nur noch wenige bis gar keine TV-Programme mehr auf die Mattscheibe zaubern. Ab wann erste DVB-T2/HEVC geeignete Receiver im Handel verfügbar sind, steht bis dato nicht verlässlich fest.
 
Bei Flachbildfernsehern sieht es zumindest in der Oberklasse freundlicher aus. Die Ultra-HD tauglichen TV-Geräte von Markenherstellern wie Samsung und Panasonic der 2015er Generation können schon heute mit dem im kommenden Jahr startenden neuen terrestrischen Fernsehen umgehen. [th/rp]

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73 Kommentare im Forum
  1. Warum sollte überhaupt noch jemand auf DVB-T2 setzen. Vor 12 Jahren wurde DVB-T als Ersatz für das "analoge Antennenfernsehen" angepriesen. Damals wurde es mit Argumenten wie mehr Vielfalt, bessere Qualität UND Zukunftssicherheit beworben. War ja sehr zukunftssicher. Immerhin ganze 13 Jahre. Da hatte die analoge Übertragung aber eine längere Lebensdauer. Aber warum ändert man nun das System? HD ist nicht unbedingt das gute Argument. Noch nicht mal im Kabel werden alle ÖR Programme in HD eingespeist, warum sollte das dann bei T2 geschehen? Der einzige Grund für die Einführung von T2 ist die Option zu verschlüsseln. Die Hartz4 Sender, sprich RTL und Sat1/Pro7 träumen von neuen Vermarktungswegen und DVB-T2 ist die Basis dafür. Wegen der grenzenlosen Gier einiger Sender, wird also das ganze System auf den Kopf gestellt. DVB-T2 hat gute Chancen genauso eine Totgeburt wie DAB oder DAB+ zu werden. Diese ganzen neuen Technologien werden zuerst in den Himmel gelobt und wenn man dann ein Gerät erworben hat, gibt es kaum Inhalte und nach ein paar Monaten ist es wieder veraltet. Wäre es nicht besser den ganzen Quatsch direkt einzustampfen, also DVB-T(2) und DAB(+), die Frequenzen, soweit wie brauchbar, für den Mobilfunk freizugeben und auf IPTV und Webradio zu setzen. In einem Zug kann man dann das Fernsehen, so wie wir es kennen, mit abschaffen und es durch VoD und interaktive Plattformen ersetzen. Wenn schon modern dann aber richtig.
  2. AW: DVB-T: Das Ende von digitalem Antennenfernsehen beginnt 2016 Hmm, indirekt könnte die Überschrift aber stimmen, wenn folgendes (wie im Artikel angedeutet) passiert: - Viele bisherige DVB-T Gucker wechseln nicht auf DVB-T2 sondern auf einen anderen Verbreitungsweg. - Lobby-Verbände bringen sich dann in Stellung und starten eine Propagandaschlacht "Wieso sollte man für so eine kleine Randgruppe wertvolles Frequenzspektrum verschwenden" - Schäuble braucht mal wieder etwas Zusatzgeld, um seine "schwarze Null" zu erreichen. Dann kann das Ende des digitalen Antennenfernsehens durch Versteigern der Frequenzen als "Digitale Dividende 3" schneller kommen als man denkt. Nachtrag: Ist eine Satellitenschüssel nicht auch eine "Antenne"? - folglich wäre DVB-S(2) auch "digitales Antennenfernsehen" - weiß der Redakteur mehr, als er uns sagt? ;-)
  3. AW: DVB-T: Das Ende von digitalem Antennenfernsehen beginnt 2016 Fällt die Selfsat nicht auch unter "Antenne", und ist DVB-S(2) nicht auch digital?
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