Schon jetzt kann man über Umrüstung nachdenken, denn im nächsten Jahr geht es los: Das herkömmliche Antennenfernsehen DVB-T endet.
Es begann im Jahre 2003: Mit der Abschaltung des analogen terrestrischen Fernsehens wurde das digitale Antennenfernsehen DVB-T erstmalig in Berlin aus der Taufe gehoben und erstreckte sich binnen weniger Monate über die gesamte Republik. Ein neues Zeitalter der terrestrischen Fernsehübertragung war angebrochen.
Schon im nächsten Jahr wird nun sukzessive abgeschaltet und das bisherige DVB-T wird durch einen neuen Standard, das so genannte DVB-T2, nach und nach ersetzt. Dazu sind zwingend neue Empfangsgeräte notwendig, denn bisherige Receiver oder eingebaute Tuner in Flachbildschirmen werden ab dem Zeitpunkt der Umstellung nicht mehr funktionieren.
Das neue DVB-T2 wird es neben der Verbreitung von hochauflösenden Bildinhalten auch ermöglichen, vom Kunden bezahlte TV-Programme (Pay-TV), zum Beispiel von RTL und ProSiebenSat.1, über die Antenne zu vermarkten. Ob sich dieser Weg durchsetzt, steht indes noch gar nicht fest. RTL und Eutelsat waren mit einer Plattform namens Viseo Plus bereits vor wenigen Jahren bei Feldversuchen in Stuttgart und Halle/Leipzig kläglich gescheitert. Die Kunden wollten das Produkt mit Pay-TV von RTL nicht.
Umrüstung kann für die bisherigen DVB-T Kunden auch heißen, nun ganz auf Empfang über eine Satellitenantenne, über den hiesigen Kabelanschluss oder auf IPTV zu wechseln. Das Ende von DVB-T könnte somit für manchen Fernsehzuschauer ein Abschied vom bisherigen Empfang über die Antenne bedeuten, denn mit der Auswahlmöglichkeit weiterer Verbreitungswege könnte für ihn ein gänzlich neues Kapitel bei der Wahl des Empfangsweges aufgeschlagen werden.
Auf jeden Fall gilt, dass man aktuell den Kauf neuer DVB-T-Empfangsgeräte überdenken sollte, wissen Experten zu berichten. DVB-T Receiver, die heute in den Regalen zu finden sind, werden leider nicht mit dem neuen Standard zusammenarbeiten. Je nach Empfangsgebiet kann es somit sein, dass die heutige Neuanschaffung schon in einem oder zwei Jahren nur noch wenige bis gar keine TV-Programme mehr auf die Mattscheibe zaubern. Ab wann erste DVB-T2/HEVC geeignete Receiver im Handel verfügbar sind, steht bis dato nicht verlässlich fest.
Bei Flachbildfernsehern sieht es zumindest in der Oberklasse freundlicher aus. Die Ultra-HD tauglichen TV-Geräte von Markenherstellern wie Samsung und Panasonic der 2015er Generation können schon heute mit dem im kommenden Jahr startenden neuen terrestrischen Fernsehen umgehen. [th/rp]
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