Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) wird seit Juni nicht mehr über das digitale Antennenfernsehen DVB-T gesendet. Zuschauer im Ausland guckten deshalb in die Röhre – jetzt gibt es einen Lichtblick, der auch für Deutschland interessant ist.
Im Juni hatte die SRG die Verbreitung ihrer Sender über das digitale Antennenfernsehen DVB-T eingestellt. Sehr zum Leidwesen derjenigen Zuschauer, die das SRF bis zu dem Zeitpunkt auch außerhalb der Schweiz empfingen. Das ist seit der Abschaltung nicht mehr möglich, da die SRG-Sender jetzt nicht mehr in ausländischen Kabelnetzen und IPTV-Angeboten verbreitet werden dürfen.
Wie das schweizer Portal „20 Minuten“ berichtet, dürfen die ausländischen Anbieter die SRG-Sender nur verbreiten, wenn sie diese unverschlüsselt empfangen. Das war bis zur Abschaltung möglich, weil die DVB-T-Signale dank des „Overspills“ auch jenseits der Grenze empfangbar waren. Das Aus von DVB-T in der Schweiz rief viele Kritiker aus Politik, Gemeinden und Verbänden in Deutschland und Österreich auf den Plan. Denn das SRF ist auch außerhalb der Schweiz beliebt.
Für SRF-Fans im österreichischen Vorarlberg gibt es nun gute Nachrichten: Sie können die SRG-Sender wieder empfangen, berichtet 20 Minuten. Denn die österreichische Firma Lampert hat einen Weg gefunden, die SRG-Sender weiterhin ausstrahlen zu können. Beim Schweizer Bundesamt für Kommunikation (Bakom) habe sie eine schweizer DVB-T-Frequenz beantragt und diese am 6. November erhalten. Nun darf Lampert ab dem Hohen Kasten, einem schweizer Berg nahe der österreichischen Grenze, die SRG-Sender verbreiten. Diese Signale gelangen auch bis in das Vorarlberg und können dort wieder in Kabelnetze eingespeist werden. Bedingung sei, dass Lampert die Sender unverschlüsselt verbreitet.
Laut Christoph Schmid, Marketing-Leiter bei Lampert, sei die Nachfrage nach den Schweizer Sendern bei den Kunden «extrem hoch» gewesen, zitiert „20 Minuten“. Viele Vorarlberger arbeiten in der Schweiz und würden sich deshalb gern über die Region ihrer Arbeitgeber informieren. Auch in Frankreich, in der Region Genfersee, gibt es laut Bakom-Sprecher Francis Meier Interessenten für eine Verbreitung der SRG-Programme über DVB-T. Und auch für Deutschland könnten solche privatrechtlichen Regelungen eine Möglichkeit sein. So schreibt die Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) auf ihrer Internetseite, dass dieses Geschäftsmodell auch für das deutsche Grenzgebiet denkbar wäre.
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