Kassel -Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) zog eine positive Zwischenbilanz zur Einführung von DVB-T in mehreren Bundesländern und sieht gute Zukunftsperspektiven für diesen Empfangsweg.
Zugleich stellten die Direktoren klar, dass die Verbreitung von DVB-T in der Fläche für die privaten Veranstalter ohne Fördermittel nicht finanzierbar sein werde. Mit Sorge werde registriert, dass öffentlich-rechtliche Rundfunkveranstalter eine flächendeckende Versorgung über DVB-T anstrebten. Dies schlage sich – nach internen Berechnungen – nicht allein mit 1 Euro/Teilnehmer nieder; es werde sich auch auf die Balance im dualen System auswirken und vor allem bei den Nutzern auf massive Akzeptanzprobleme stoßen.
Die von der EU-Kommission eingenommene Position zum Beihilfecharakter der Rundfunkgebühr under Fördermittel mache die weitere Ausgestaltung eines ausgewogenen dualen Rundfunksystems zur Versorgung breiter Bevölkerungsschichten mit öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen schwer oder gar unmöglich. Zudem behindere die Position der EU die Förderung eines dritten Übertragungsweges neben Kabel und Satellit.
Dabei dürfe nach Überzeugung der DLM nicht unberücksichtigt bleiben, dass über 55 Prozent der Teilnehmerhaushalte Fernsehprogramme über Breitbandkabel und über 35 Prozent über Satellit empfangen würden. Konzepte zur Fortentwicklung der Rundfunkordnung müssten alle drei Übertragungswege im Auge behalten. [mg]
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