Der TV-Veranstalter Discovery, der unter anderem Eurosport, TLC und DMAX im Programm hat, will beim geplanten Umstieg auf DVB-T2 nicht nur Beobachter sein, sondern sich aktiv an dem Prozess beteiligen. So stehe der Einstieg in den Pilotbetrieb bereits zur Debatte, wie Discovery gegenüber DIGITAL FERNSEHEN verriet. Langfristig bedürfe es aber einem ausgewogenem Konzept.
2013 war für DVB-T ein hartes Jahr, denn mit dem angekündigten Ausstieg der Mediengruppe RTL und den noch unklaren Aussagen der Konkurrenz stand für einige Monate die Zukunft des terrestrischen Fernsehens auf der Kippe. Mittlerweile ist klar, dass diese DVB-T2 heißt. Doch während sich mit ARD, ZDF, ProSiebenSat.1 und auch RTL die großen Veranstalter klar zum Umstieg auf den neuen Standard bekannt haben und diesen auch kontinuierlich vorantreiben, halten sich die kleineren TV-Anbieter bisher mit Aussagen zurück.
Die Sendergruppe Discovery Networks, die im deutschen Free-TV mit den Kanälen Eurosport, DMAX und TLC vertreten ist, will bei dieser Entwicklung aber nicht nur abwarten und zusehen: Das breite Free-TV-Portfolio des Veranstalters „verlangt regelrecht nach einer terrestrischen Verbreitung. Eine Präsenz über jegliche, derzeit technisch möglichen Wege ist für uns unabdingbar, um innerhalb der Branche wettbewerbsfähig, sowie für die Zuschauer überall erreichbar und attraktiv zu sein“, so Alberto Horta, Director of Distribution & Commercial Strategies bei Discovery Networks.
DVB-T2 sei in anderen europäischen Ländern bereits sehr erfolgreich als Standard implementiert, eine Weiterentwicklung von DVB-T sieht Horta daher auch für den deutschen Mark als absolut notwendig an. „Wir glauben fest an die terrestrische Verbreitung und unterstützen dies von Beginn an“, fuhr er fort. Daher will das Unternehmen diesen Prozess in Deutschland nicht nur beobachten, sondern ganz bewusst daran teilhaben.
So begrüßt Discovery etwa die Bemühungen des Sendenetzbetreibers Media Broadcast, der den Umstieg auf DVB-T2 durch Pilotversuche an verschiedenen Standorten in Deutschland voranzutreiben versucht. An einem solchen will sich offenbar auch Discovery beteiligen: Wie Horta erklärte, gebe es bereits erste Gespräche über einen Einstieg in den Pilotbetrieb.
Der Umstieg auf DVB-T2 würde zudem auch finanzielle Entlastung für die Sender bringen, denn die Kosten würden mit dem neuen Übertragungsstandard sinken. Auch die Verbreitung von Programmen in HDTV wird damit realistisch, was auch für Discovery ein unbestritten wichtiger Aspekt für das Engagement des Unternehmens in dem Feld darstellt. Doch Horta verwies auch darauf, dass es ein „regulatorisch und wirtschaftlich ausgewogenes Konstrukt mit einem sinnvollen Programmangebot“ brauche, um sich langfristig an DVB-T2 beteiligen zu können. So halte Discovery beispielsweise in München derzeit nur einen DVB-T-Platz, der aktuell noch von DMAX, ab Janaur dann aber von TLC besetzt wird. „Weitere Plätze wären unter den derzeitigen Bedingungen wirtschaftlich nicht sinnvoll.“
Um den Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 letztlich aber erfolgreich zu bewerkstelligen, dürfen die Sender vor allem ihre Zuschauer nicht zurücklassen. Für Discovery liegt der Schlüssel dabei darin, den Zuschauern den Mehrwert von DVB-T2 erkennbar vor Augen zu führen. „DVB-T2 bedeutet letztendlich: eine effizientere Frequenznutzung, die dem Zuschauer ein breiteres Senderangebot in HD-Qualität bietet“, so Horta. Dafür bedürfe es vor allem einer deutlichen, transparenten und vor allem gemeinschaftlichen Kommunikation aller beteiligter Partner. [fm]
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