Einmal im Monat blicken wir zurück auf das was zu Beginn des 21 Jahrhunderts passierte. Die DIGITAL FERNSEHEN-Redaktion blättert dazu in älteren Ausgaben. Heute ist die Ausgabe 04/2004 dran, welche im März 2004 erschienen ist.
Olympia auf digitalen Zusatzkanälen
Auch vor acht Jahren fanden olympische Sommerspiele statt. Frühzeitig bekannten sich die öffentlich rechtlichen Sender damals zu ihren digitalen Zusatzkanälen.
Bereits im März des Jahres kündigten die Veranstalter an, dass viele Events auf die digitalen Spartenkanäle ZDF Infokanal, Eins Festival und Eins Muxx ausgelagert werden. So sollte den Zuschauern die Möglichkeit gegeben werden bis zu vier Sportarten parallel im TV schauen zu können.
Was 2008 auch noch möglich war, ist im Jahre 2012 nur noch Wunschgedanke. Bei den aktuell laufenden Spielen setzten die öffentlich rechtlichen Anbieter lieber auf Zusatzkosten für Server, um die nicht auf dem Hauptprogramm übertragen Sportarten dem Zuschauer im Internet zugänglich zu machen, als kosteneffizient die Spiele auf den mit Wiederholungen zugestopften Digitalkanälen zu übertragen.
Abmahnwelle gegen Linux-Boxen
Ein weiteres Thema im Heft 04/2004 war die Abmahnwelle von Premiere gegen Linux-Boxen-Verkäufer. Nachdem bereits einige Monate vorher Händler, welche D-Boxen mit Neutrino Betriebssystem via Ebay vertrieben eine Abmahnung des Anbieters erhielten, traf es dann Anfang 2004 auch private Personen, welche die Receiver verkauften.
In der Ausgabe 04/2004 gab die DF-Redaktion den Lesern Tipps und Tricks wie sie sich gegen die Abmahnwelle einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei zur Wehr setzen konnten.
Einstiegsboxen im Wandel der Zeit
Im Test der Märzausgabe 2004 wurden vier preiswerte Einstiegsboxen für den Digitalempfang geprüft. Ein Blick aufs Herstellerfeld zeigt heute, dass keiner der Hersteller bis zum eigentlichen Digitalumstieg in diesem Jahr überlebt hat. Weder die der Hersteller ADT noch die Marken Lorenzen, Echostar oder Opentel sind in Deutschland bis dato aktiv. Während Echostar zumindest im Ausland noch Set-Top-Boxen liefert haben die anderen drei Unternehmen den harten Kampf der Branche nicht standgehalten.
Einen weiteren Aha-Effekt werfen die technischen Merkmale auf. Neben zwei Scartschnittstellen haben die Receiver meist nur ein Cinchset sowie einen Single Tuner verbaut. Vergleicht man diese Ausstattung mit dem heute üblichen Standard, wird zumindest ein USB-Anschluss sowie die moderne HDMI-Schnittstelle vermisst. Beide waren zu dem damaligen Testzeitpunkt bei Digitalreceivern noch vollkommen unüblich.
Was sich bis heute allerdings standhaft hält sind die DiSEqC Umschaltbefehle. Schon 2004 waren diese sehr beliebt um verschiedene LNBs zusammenzuschalten oder Motoren zu steuern. In der Märzausgabe erklärte die Redaktion welches DiSEqC-Level für welches Einsatzgebiet gedacht ist und zudem gab es einen mehrseitigen Workshop zur Einrichtung einer mit DiSEqC 1.2 gesteuerten Drehanlage.
In der Rubrik „DIGITAL FERNSEHEN vor 100 Ausgaben“ werfen wir an jedem ersten Donnerstag im Monat einen Blick in die früheren Tage der führenden Fachzeitschrift zum Thema Digital-TV. Ab sofort finden Leser die aktuelle Ausgabe 09/2012 druckfrisch am Kiosk. Das Heft ist natürlich auch in unserem Online-Shop sowie im Abonnement erhältlich.DIGITAL FERNSEHEN vor 100 Ausgaben
[Ricardo Petzold]
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