Die TV-Sender streiten sich mit der Politik um Kosten, im Raum Nürnberg steigt RTL aus der DVB-T-Verbreitung aus, doch keiner will die Frequenzen nutzen. Damit DVB-T nicht an Attraktivität verliert, schlägt die CDU eine Digitale Dividende 2.0 vor.
Für den Zweitfernseher ist DVB-T beim Verbraucher eine beliebte Variante. Doch die privaten TV-Sendern üben harsche Kritik am digital terrestrischen Fernsehen. Ihnen sind die Verbreitungskosten zu hoch und die Reichweitengewinne zu gering, um die Kosten durch Werbung abzudecken. Hinzu kommt der immer noch andauernde Streit mit der Politik über die Erstattung der Kosten, die auf die Programmanbieter zukommen, die nach dem Zuschlag der Digitalen Dividende an die Mobilfunker ihre Frequenzen räumen müssen. Als Konsequenz hat RTL die DVB-T-Verbreitung in Nürnberg eingestellt. Die Neuausschreibung brachte jedoch keinen Interessenten hervor. Die Frequenzen liegen also zunächst einmal brach.
Gerät DVB-T aufs Abstellgleis? In der Kritik steht unter anderem der fehlende Wettbewerb im DVB-T-Sendernetzbetrieb, der sinkende Preise für die Verbreitung verhindert. „Kein Unternehmer würde Ressourcen brachliegen lassen, wenn er bei niedrigeren Verkaufspreisen vorhandene Kapazitäten verkaufen könnte“, sagt Burkhardt Müller-Sönksen, medienpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Er tendiert zu einer ähnlichen Lösung, wie sie bei der Vergabe der Digitalen Dividende an die Mobilfunker genutzt wurde. CDU-Medienexperte Thomas Jarzombek schlägt indes eine Digitale Dividende 2.0 vor, bei der die Mobilfunker verpflichtet würden, Rundfunk zu übertragen. Was sich die Politiker konkret unter ihren Vorschlägen vorstellen, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des DIGITAL INSIDER, den Sie unter diesem Link abonnieren können. [mh]
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