Rechtzeitig zu den am Mittwoch beginnenden Medientagen München starten der Bayerische Rundfunk BR und das Zweite Deutsche Fernsehen ZDF in ganz Deutschland Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) über den digitalen Antennenempfang.
Das teilte das Institut für Rundfunktechnik am Dienstag mit. Mit dem Start von HbbTV über DVB-T können die TV-Zuschauer nahtlos zwischen TV-Sendern und Internetangeboten umschalten. „HbbTV ist ein bedeutender Schritt für die Zukunftsfähigkeit des Fernsehens und die Terrestrik im Speziellen: Das digitale Antennenfernsehen stellt durch diese hybride Erweiterung seine Entwicklungspotentiale und Attraktivität unter Beweis und lässt den Zuschauer an neuen interaktiven Formen der Fernsehnutzung teilhaben“, sagte Helwin Lesch, Hauptabteilungsleiter Programmdistribution beim Bayerischen Rundfunk.
Die Signalisierungen für die HbbTV-Dienste werden als kleine Datenströme in den DVB-T-Signalen der öffentlich-rechtlichen Sender mit ausgestrahlt. Dabei sendet das ZDF-Hauptprogramm den Service in ganz Deutschland. Bayernweit werden die Signale für die Programme Das Erste, Bayerisches Fernsehen, Arte, BR-Alpha, Phoenix und Eins Plus ausgestrahlt. Zusätzlich im Sendegebiet Franken für HR-Fernsehen und MDR Thüringen sowie im Sendegebiet Südbayern für SWR Fernsehen und Eins Extra.
Um die Angebote, wie den Zugriff auf verpasste Sendungen in den Mediatheken, elektronische Programmführer mit Vorschautrailern und verbesserte Teletextangebote für Programme über Antenne kostenfrei und unverschlüsselt nutzen zu können, benötigt der Zuschauer laut Institut für Rundfunktechnik eine DVB-T-Set-Top-Box oder einen integrierten DVB-T-Fernsehempfänger mit HbbTV-Funktion sowie einen Internetanschluss. Erste DVB-T-Fernsehgeräte mit der HbbTV-Technik werden voraussichtlich bis Ende des Jahres im Markt erhältlich sein. Das Institut für Rundfunktechnik (IRT) unterstützte laut eigener Aussage den Bayerischen Rundfunk bei den technischen Vorbereitungen. Während der Medientage zeigen der BR und IRT in Zusammenarbeit mit der Firma Loewe einen ersten Prototypen für DVB-T, DVB-S und DVB-C mit HbbTV-Technik.
„Loewe bringt mit seinen zur IFA vorgestellten Art LED und Connect LED Fernsehern als einer der ersten Hersteller HbbTV-fähige Flat-TVs auf den Markt. Die Funktion Loewe MediaText wird hier den HbbTV-Standard einführen und ergänzt das TV-Programm um attraktive Internetinhalte“, sagte Roland Raithel, von Loewe. „Mit dem Start im digitalen Antennenfernsehen erschließt der europäische Standard HbbTV einen wichtigen Verbreitungsweg und erweitert damit die Kombinationsmöglichkeiten von Rundfunk und Internet“, sagte IRT-Direktor Klaus Illgner-Fehns. Die Markteinführung von HbbTV in Deutschland werde international sehr aufmerksam beobachtet und insofern gehe vom Start in DVB-T eine wichtige Signalwirkung aus. [mw]
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