Antennenfernsehen soll künftig via DVB-T2 verbreitet werden. Nun hat die ARD den Fahrplan zum Umstieg auf den neuen terrestrischen Standard vorgelegt.
Der terrestrische Verbreitungsstandard DVB-T hat ausgedient. Die Zukunft des deutschen Antennenfernsehen liegt in dem neuen Standard DVB-T2. In ihrem Finanzplan, den die ARD gerade der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) vorgelegt hat, hat der öffentlich-rechtliche Sender noch einmal ein Bekenntnis zum DVB-T-Nachfolgestandard ausgesprochen und den Fahrplan für den Umstieg auf DVB-T2 skizziert.
Statt 2020 will die ARD die Migration nun schon bereits Mitte 2019 abgeschlossen haben. Der frühere Zeitpunkt trägt den Plänen des Bundes zum Breitbandausbau Rechnung, die momentan für DVB-T genutzten Frequenzen sollen schnellstmöglich den Rundfunkanbietern zum Breitbandausbau zur Verfügung stehen.
Der Umstellungsprozess soll sich laut ARD-Plänen in drei Stufen vollziehen. Den Anfang bei der DVB-T2-Einführung sollen die Gebiete mit den höchsten Terestrik-Nutzungsraten machen. In diesen Ballungszentren soll die Umstellung im März 2017 erfolgen, alle Multiplexe sollen dabei gleichzeitig an den Start gehen. Die zweite Phase bezieht sich auf die Mittelzentren, sie ist in zwei Schritten vorgesehen, der erste voraussichtlich im Oktober 2017, der zweite im März 2018. Ende 2018 sollen dann auch die restlichen Gebiete auf den DVB-T2-Standard umgestellt werden, sodass die Umstellung bis Mitte 2019 beendet sein soll.
Die Phase des Simulcastes, bei der das Programm zusätzlich zu der DVB-T2-Verbreitung noch im alten Standard DVB-T verbreitet wird, will die ARD möglichst gering halten, für die Regionen der dritten Migrationsphase soll sie sogar komplett entfallen. In den frühen Migrationsgebieten soll der Parallelbetrieb höchstens neun Monate durchgeführt werden.
Der neue Antennenstandard ermöglicht die effektivere Ausnutzung der Übertragungsbandbreite und eine damit verbundene höhere Senderanzahl. Außerdem können via DVB-T2 die Programme in hochauflösender Bildqualität verbreitet werden. Die privaten Sender wird es in HD allerdings nur gegen ein monatliches Entgelt zu sehen geben. Sie werden lediglich auf einer verschlüsselten Plattform zur Verfügung gestellt. Der Erfolg der bezahlpflichten Plattform bleibt allerdings abzuwarten, mit Viseo Plus scheiterte bereits ein ähnliches Projekt in den Regionen Stuttgart und Leipzig.
Media Broadcast will den Testbetrieb für den neuen terrestrischen Standard bereits zur Fußball-EM 2016 aufnehmen, bei dem neben den Privaten auch die öffentlich-rechtlichen Sender schon zu sehen sein werden. [kw]
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