Berlin/Frankfurt – Der Versorgungsgrad in Deutschland mit DVB-T liegt derzeit bei über 90 Prozent. Mehr als 74 Millionen Einwohner können DVB-T empfangen, davon etwa 30 Prozent mit einer Zimmerantenne bzw. auch portabel und mobil.
Die Anzahl verkaufter DVB-T-Empfangsgeräte verschiedenster Art beträgt bundesweit mehr als 16 Millionen. Seit Ende 2008 können damit früher als geplant nahezu alle terrestrischen Fernsehhaushalte eine größere Programmvielfalt genießen als zuvor analog, meldet die TV-Plattform am Mittwoch. Dadurch gehört Deutschland bei DVB-T zur Spitzengruppe der fünf europäischen Länder, die sich bereits vom analogen Antennenfernsehen verabschiedet haben.
Der komplette Umstieg vom analogen zum digitalen Antennenfernsehen in Deutschland in nur sechs Jahren ist die „Erfolgsstory einer neuen Rundfunktechnologie am Industriestandort Deutschland. Die erreichten Ergebnisse sind ein hervorragender Beleg für den Nutzen unternehmensübergreifender Zusammenarbeit“, konstatierte dann auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen TV-Plattform, Gerhard Schaas.
In dem jetzt vorgelegten Abschlussbericht der Arbeitsgruppe DVB-T werden nicht nur die Einführungsschritte des „ÜberallFernsehens“ bis zur Umstellung aller Sender beschrieben, sondern auch die Faktoren für diese Entwicklung analysiert – zum Nutzen von Programmveranstaltern, Geräteherstellern, Handel und Handwerk sowie Verbrauchern.
So verbleiben nach erreichen des Digital-Umstiegs noch eine Reihe von Aufgaben zur Weiterentwicklung der Terrestrik. Diese sollen von der neuen Arbeitsgruppe Terrestrik der Deutschen TV-Plattform bearbeitet werden. „Mit effektiveren Kompressionstechnologien und veränderten Geschäftsmodellen entwickelt sich der terrestrische Rundfunk auch nach dem Digital-Umstieg weiter. Nicht zuletzt beschäftigen uns auch die Nutzung des Frequenzspektrums und mögliche Einstrahlungen durch mobile Dienste, durch die der Rundfunkempfang stark beeinträchtigt werden könnte“, ist Dr. Helmut Stein, Vorsitzender der neuen Arbeitsgruppe und Vorstandsmitglied der TV-Plattform, überzeugt.
Jörg-Peter Jost leitet die neue Arbeitsgruppe Digitalisierung der Deutschen TV-Plattform, die sich 18. August in Frankfurt/Main erstmals trifft. Dabei soll eine Roadmap für die vollständige Digitalisierung von Satellit und Kabel ausgearbeitet werden. [fp]
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