Die Bundesnetzagentur will den Breitbandausbau in Deutschland weiter voranbringen. Bis 2018 soll eine flächendeckende Versorgung der Verbraucher mit mindestens 50 MBit/s erreicht werden, allerdings zu Lasten von DVB-T.
Am Montag hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) wie erwartet ihren Konsultationsentwurf zum Breitbandausbau über Mobilfunk in Deutschland vorgelegt. Bis zum Jahr 2018 soll damit eine flächendeckende Versorgung der Verbraucher mit mindestens 50 MBit/s erreicht werden. Einziges Manko: Der Breitbandausbau würde auf Kosten des terrestrischen Rundfunks erfolgen, da dieser die Frequenzen im Bereich 700 MHz an den Mobilfunk abgeben müsste.
Die derzeit bereits für den Mobilfunk genutzten Frequenzen in den Bereichen 900 MHz und 1800 MHz sind bis 2016 befristet an die Mobilfunkbetreiber zugeteilt. Derzeit werden diese Frequenzen von den vier Mobilfunkunternehmen Deutsche Telekom, Vodafone, Tefonica und E-Plus genutzt. Laut Bundesnetzagentur ist die Nachfrage jedoch deutlich größer als das verfügbare Frequenzspektrum, weshalb die Behörde rechtlich verpflichtet sei, eine neue Versteigerung durchzuführen. Diese solle dann jedoch alle für den Mobilfunk geeigneten Frequenzen umfassen, also auch die Spektren in den Bereichen 700 MHz und 1500 MHz.
„Hinter unserem Vorschlag steht das Anliegen der Bundesnetzagentur, so früh wie möglich die notwendigen Ressourcen für mobiles Breitband bereitzustellen“, verteidigte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, den umstrittenen Vorschlag. Kritik an den Plänen der Netzagentur hatte es von den Sendern bereits im Vorfeld gegeben. Diese befürchten eine empfindliche Beschneidung des digitalen terrestrischen Rundfunks (DVB-T), die eine Weiterentwickung auf den effektiveren Nachfolgestandard DVB-T2 entscheidend behindern könnte. [ps]
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